26.06.2024 08:13:18 - dpa-AFX: GfK: Konsumklima legt Pause bei Erholung ein

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Kauflaune der Deutschen hat sich zuletzt nicht mehr
gebessert. Die Erholung der Verbraucherstimmung habe eine Pause eingelegt,
teilten die Nürnberger Institute GfK und NIM am Mittwoch auf der Grundlage ihrer
jüngsten Studie zum Konsumklima in Deutschland mit. Sowohl die Erwartungen
bezüglich des Einkommens als auch zur Entwicklung der Konjunktur hätten einen
Dämpfer bekommen.

Auch die Neigung zu größeren Anschaffungen habe leicht im Vergleich zum
Vormonat abgenommen. Im Gegenzug habe die ohnehin hohe Sparneigung noch einmal
etwas zugelegt. "Die Unterbrechung des zuletzt verzeichneten Aufwärtstrends des
Konsumklimas zeigt, dass der Weg aus der Konsumflaute mühsam werden wird und es
immer wieder zu Rückschlägen kommen kann", sagte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl.

Das Konsumklima war zuletzt vier Monate in Folge gestiegen. In der Prognose
für Juli erreicht es nun einen Wert von minus 21,8 Punkten. Zum Vergleich: Vor
der Corona-Pandemie hatte das Konsumklima vergleichsweise stabil bei einem Wert
um plus 10 Punkte gelegen.

"Die im Mai wieder etwas höhere Inflationsrate im Land sorgt für mehr
Verunsicherung bei den Konsumenten, die auch im Anstieg der Sparneigung zum
Ausdruck kommt", betonte Bürkl. "Für eine nachhaltige Erholung der
Konsumstimmung benötigen die Verbraucher - neben den existierenden realen
Einkommenszuwächsen - auch Planungssicherheit, die vor allem für größere
Anschaffungen der Haushalte notwendig ist", sagte er. Der Preisauftrieb müsse
gebremst werden, klare Zukunftsperspektiven müssten aufgezeigt werden.

"Die gegenwärtige Kaufzurückhaltung ist zu einem wesentlichen Teil auf
steigende Preise zurückzuführen", heißt es von den Instituten weiter. Die
Hoffnung auf eine rasche konjunkturelle Belebung sei ebenfalls getrübt. Dennoch
sei davon auszugehen, dass sich die Erholung im zweiten Halbjahr fortsetzen
werden.

Die Institute haben im Zeitraum vom 30. Mai bis 10. Juni 2000 Verbraucher
befragt. Die Interviews werden im Auftrag der EU-Kommission geführt./dm/DP/bgf

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