26.06.2024 13:05:48 - dpa-AFX: Bahn räumt Defizite im Fernverkehr während der EM ein

BERLIN (dpa-AFX) - Nach der harschen Kritik von Fußballfans hat die Deutsche
Bahn Defizite im Fernverkehr während der EM eingeräumt. "Wir verstehen den Unmut
und die Kritik von Fans", sagte Bahn-Vorstand und Fernverkehrschef Michael
Peterson der "Bild" (Donnerstag). Die Bahn biete aktuell nicht die Qualität, die
alle verdient hätten, gab er zu.

Zuletzt hatten vor allem Berichte ausländischer Medien über Zugpannen und
überfüllte Bahnsteige für Aufsehen gesorgt. Auch die Vielzahl von Verspätungen
im Fernverkehr sorgte bei vielen Reisenden für großen Ärger.

Peterson versicherte: "Gleichzeitig tun wir derzeit alles, um die Reisenden
zuverlässig an ihre Ziele zu bringen." Seit Beginn der EM seien mehr als fünf
Millionen Reisende im Fernverkehr auf den Schienen unterwegs gewesen. "Darüber
freuen wir uns. Und wenn es mal nicht so klappt wie gewünscht, rufen wir den
Fans zu: Danke für eure Geduld und Umsicht."

Die Bahn hatte vor dem Turnier angekündigt, pro Tag 10.000 zusätzliche
Sitzplätze im Fernverkehr anzubieten. Anstehende Bauarbeiten seien zudem
vorgezogen worden, um Verspätungen und Beeinträchtigungen auf wichtigen Strecken
während des Turniers zu verhindern. Die Bahn bietet zudem spezielle
Euro-24-Tickets an, mit denen die Fahrt zum Spielort nur 29,90 Euro kostet.

Für Wirbel hatte auch die Zugverspätung eines prominenten Fahrgastes
gesorgt. Turnierchef Philipp Lahm war wegen Bahn-Problemen erst deutlich
verspätet zur Partie Ukraine gegen Slowakei in Düsseldorf eingetroffen. "Wir
stehen im Austausch mit der Deutschen Bahn, sie werden alles weiterhin tun, dass
die Menschen von A nach B wirklich pünktlich kommen. Aber das ist kein Problem,
was jetzt auftritt, während des Turniers. Da hätte man weit vorher schon dran
arbeiten müssen", sagte Lahm wenige Tage später. Deutschland habe es in den
vergangenen Jahren versäumt, an seiner Infrastruktur zu arbeiten./pul/DP/jha

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