17.06.2024 13:36:49 - dpa-AFX: Qiagen will mittelfristig Profitabilität steigern

VENLO/NEW YORK (dpa-AFX) - Der Diagnostikspezialist und Laborzulieferer
Qiagen will in den kommenden Jahren schneller wachsen und die
Profitabilität steigern. Bis 2028 werde ein jährliches Wachstum von im Schnitt
etwa sieben Prozent bei konstanten Wechselkursen angestrebt, teilte der
Dax-Konzern am Montag im Zuge eines Kapitalmarkttages mit. "Wir
schärfen unseren Fokus auf eine Gruppe von Wachstumsträgern", sagte
Unternehmenschef Thierry Bernard laut der Mitteilung. Zudem kündigte das
Unternehmen an, von 2024 bis 2028 mindestens eine Milliarde US-Dollar an die
Aktionäre zurückgeben zu wollen.

Alleine mit seinen fünf Wachstumsträgern will Qiagen bis 2028 einen
Jahresumsatz von mindestens zwei Milliarden Dollar erzielen. Dazu sollen unter
anderem Forschung und Vertrieb ausgebaut und die Stellenzahl aufgestockt werden.
Qiagen beschäftigte Stand Ende März nach eigenen Angaben weltweit mehr als 5900
Mitarbeiter an über 35 Standorten. Weitere Investitionen über mehrere Jahre
sollen folgen. Zu den Wachstumsfeldern zählen unter anderem der Tuberkulosetest
Quantiferon und das Geschäft mit der Datenanalyse (Bioinformatik).

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern mit der stark gesunkenen Nachfrage
nach seinen Corona-Tests und einer unerwartet langen, allgemeinen
Nachfrageflaute in der Biotech-Industrie zu kämpfen. 2023 hatte der Konzern
trotz Zuwächsen im Schlussquartal einen Umsatzrückgang um acht Prozent auf rund
1,97 Milliarden Dollar (1,84 Mrd Euro) zu verkraften. Wie viele in der Branche
traf auch Qiagen das schwache China-Geschäft und die allgemeine Nachfrageflaute.
Die bereinigte operative Gewinnmarge hatte knapp 27 Prozent betragen.

Wie Qiagen am Montag weiter mitteilte, soll die um Sondereffekte bereinigte
operative Gewinnmarge 2028 mindestens 31 Prozent erreichen. Das Unternehmen
klammert auch hier Währungseffekte aus.

Wegen einer verhaltenen Nachfrage stoppte das Unternehmen erst jüngst sein
PCR-Testsystem Neumodx. Nach der Corona-Pandemie hätten sich die
Kundenbedürfnisse verändert, sagte Konzernchef Bernard. Das Management rechnet
unterdessen damit, dass sich die Entscheidung positiv auf die Profitabilität im
Geschäftsjahr 2024 auswirken wird.

Unterdessen hat Qiagen bereits Anfang des Jahres etwa 300 Millionen Dollar
(280 Mio Euro) an seine Aktionäre zurückgeführt. Das Dax-Unternehmen nutzte dazu
einen sogenannten synthetischen Aktienrückkauf. Dabei wird der Nennwert der
Aktien durch Umwandlung eines Teils der Kapitalrücklage erhöht und im nächsten
Schritt durch die Zusammenlegung von Aktien wieder auf den vorherigen Wert
herabgesetzt. Das freiwerdende Geld kann - wie bei einer Dividende - direkt an
die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die Aktionäre haben je Aktie, die sie vor
dem Aktiensplit gehalten haben, 1,28 Dollar erhalten. Auf der nächsten
Hauptversammlung will sich der Vorstand von den Aktionären ein erneutes
synthetisches Aktienrückkaufprogramm genehmigen lassen./mne/niw/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
QIAGEN NV EO -,01 A400D5 Xetra 38,385 26.06.24 13:41:03 -0,325 -0,84% 38,375 38,390 38,660 38,710

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