09.07.2024 07:23:28 - dpa-AFX: Singapur lässt 16 Insektenarten als Lebensmittel zu

SINGAPUR (dpa-AFX) - Singapur hat offiziell 16 Insektenarten als
Lebensmittel zugelassen, darunter Heuschrecken, Grillen und Seidenraupen. "Diese
Insekten und Insektenprodukte können für den menschlichen Verzehr oder als
Futter für zur Lebensmittelerzeugung genutzte Tiere verwendet werden", heißt es
in einem Rundschreiben der Singapore Food Agency (SFA).

Die Behörde hatte bereits 2022 Konsultationen rund um eine Regulierung
eingeleitet. Richtlinien für Unternehmen, die Insekten importieren, züchten oder
weiterverarbeiten wollten, seien wichtig, "da die Insektenindustrie noch im
Entstehen begriffen ist und Insekten ein neues Lebensmittel darstellen",
zitierte der Sender Channel News Asia (CNA) aus dem Schreiben.

Keine Insekten aus freier Wildbahn erlaubt

Unter anderem muss sichergestellt sein, dass bei der Zucht und Verarbeitung
keine Schadstoffe verwendet, die Insekten in regulierten Betrieben gezüchtet und
sie nicht in freier Wildbahn gefangen werden. Da es bisher keine internationalen
Standards gebe, habe sich die Behörde bei ihren Entscheidungen an Ländern und
Regionen orientiert, die den Verzehr bestimmter Insekten bereits erlaubten, hieß
es.

Unter anderem haben schon die Europäische Union, Thailand, Südkorea und
Australien den Verzehr bestimmter Insektenarten zugelassen, die bestimmte
Kriterien für die Ernährung erfüllen. In Thailand gehören Verkaufsstände mit
Bambuswürmern, Skorpionen oder Käfern längst zum Alltag. In der EU sind bislang
Mehlkäfer (im Larvenstadium getrocknet), Wanderheuschrecken, Hausgrillen und
Getreideschimmelkäfer zugelassen, die alle meist in Pulverform weiterverarbeitet
werden.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) unterstützt die Zucht von Insekten für die menschliche Ernährung und als
Tierfutter: "Essbare Insekten enthalten hochwertige Proteine, Vitamine und
Aminosäuren für den Menschen", heißt es auf der Webseite der UN-Behörde. Grillen
benötigten etwa sechsmal weniger Futter als Rinder, viermal weniger als Schafe
und halb so viel wie Schweine und Masthühner, um die gleiche Menge an Protein zu
produzieren./cfn/DP/zb

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