23.05.2024 13:49:16 - dpa-AFX: Bahn: Erste Überlegungen für neue Strecke München - Ingolstadt

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn stellt erste Vorplanungen für den Bau
einer neuen schnellen Fernverkehrsstrecke von München nach Ingolstadt an -
inklusive des seit Jahrzehnten fehlenden Fernbahnhofs am Münchner Flughafen. Das
sagte der scheidende DB-Konzernbevollmächtigte Klaus-Dieter Josel am Donnerstag
bei seiner finalen Pressekonferenz im München. Im Rahmen des für die Zukunft
geplanten "Deutschlandtakts" wird nach DB-Analyse künftig größere Kapazität
erforderlich sein, wie Josel erläuterte. "Da wäre es unabdingbar, dass wir eine
Neubaustrecke von Ingolstadt nach München bauen."

Da der Münchner Flughafen abseits des bestehenden Fernverkehrsnetzes liegt,
wäre der Bau eines Anschlusses nur für Fluggäste nicht wirtschaftlich gewesen,
sagte Josel. Wenn aber eine neue Strecke im nördlichen Oberbayern geplant wird,
könnte diese demnach über den Flughafen verlaufen. "Das ist der Weg, den wir
gerade mit dem Bundesverkehrsministerium gemeinsam mit dem Freistaat Bayern, der
Lufthansa und vor allem dem Flughafen diskutieren", sagte Josel.
Es gebe verschiedene konzeptionelle Überlegungen, "aber klar ist, wir haben beim
Bund schon mal den Fuß in der Tür."

Der Frankfurter Flughafen verfügt über einen eigenen Fernverkehrsbahnhof, am zweitgrößten Münchner Flughafen fehlt dieser seit der Eröffnung 1992, obwohl
seit Jahrzehnten darüber diskutiert wird. Der Deutschlandtakt ist ein
Zukunftskonzept der DB nach Schweizer Vorbild. Ziel ist ein 30-Minuten-Takt im
Fernverkehr zwischen den wichtigsten deutschen Städten, im Regionalverkehr soll
es halbstündliche Verbindungen zwischen den größeren "Knotenbahnhöfen" geben.
Die Planung zum Ausbau des Schienennetzes ist mittlerweile an diesem Ziel
ausgerichtet. Die bisherige Schnellstrecke München-Nürnberg war 2006 in Betrieb
gegangen.

Josel geht nach 21 Jahren an der Spitze der DB in Bayern in den Ruhestand,
Nachfolger wird am 1. Juni Heiko Büttner, Chef der Münchner S-Bahn. Der
scheidende Konzernbevollmächtigte war Hauptansprechpartner der bayerischen
Politik, vom Kauf neuer Züge bis zu Großprojekten wie der ICE-Strecke nach
Berlin. Wegen seiner ruhigen und sachlichen Art war Josel von vielen Politikern
geschätzt. Zum Abschied wünschte sich der DB-Manager angesichts des
Sanierungsbedarfs im Schienennetz und der Verzögerungen bei Aus- und
Neubauvorhaben größeren politischen Rückhalt für die Bahn: "Wir schaffen große
Projekte in Deutschland nur mit aktiver Unterstützung der Politik."/cho/DP/ngu
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