21.11.2023 09:12:54 - EZB-Bankenaufsicht sieht wachsende Gefahr von Cyberangriffen

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine zunehmende Zahl von Cyberangriffen auf Geldhäuser alarmiert die EZB-Bankenaufsicht. "Uns allen muss klar sein, dass die Bedrohung zugenommen hat", sagte EZB-Bankenaufseherin Anneli Tuominen der "Börsen-Zeitung" (Dienstag). Die Zahl der Angriffe auf IT-Systeme liege auf einem höheren Niveau als vor der Corona-Pandemie. "Bisher haben sich die Banken im Euroraum jedoch als widerstandsfähig erwiesen. Die Angriffe waren nicht so schwerwiegend, dass sie einzelne Institute oder das Bankensystem destabilisiert hätten. Dennoch müssen wir vorbereitet sein. Eine erfolgreiche Attacke ist jederzeit möglich", warnte Tuominen.

Im Januar wird die Europäische Zentralbank (EZB), die seit 2014 die größten Banken im Euroraum direkt überwacht, ihren ersten Stresstest zu Cyberrisiken beginnen. "Es wird ein schwerer Cyberangriff simuliert, der den Geschäftsbetrieb unterbricht. Aus Sicht der Institute wird es also ernst", erläuterte Tuominen, die Mitglied im Aufsichtsgremium der EZB-Bankenaufsicht ist. "Wir wollen wissen, wie die Banken auf einen Cyberangriff reagieren, sich von ihm erholen und den normalen Geschäftsbetrieb wieder aufnehmen. Unser Hauptziel ist, dabei die Schwachstellen der Banken zu ermitteln."

Fast alle der derzeit 109 direkt von der EZB beaufsichtigten Banken werden einbezogen. 28 davon müssen sich nach Angaben von Tuominen einem erweiterten Test stellen, bei dem diese Institute detailliertere Informationen einreichen müssen. Genau hinschauen wollen die Aufseher dort, wo Banken IT-Prozesse an Drittanbieter übergeben, um Geld zu sparen. "Das geht nicht unbedingt mit gutem Risikomanagement einher. Die Banken sollten auch die mit der Auslagerung verbundenen Risiken begreifen", sagte Tuominen. Dienstleister außerhalb der Banken wie IT- oder Cloud-Anbieter seien "sicherlich ein Thema, mit dem wir uns eingehender beschäftigen müssen", sagte die EZB-Bankenaufseherin./ben/DP/zb


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BCO SANTANDER N.EO0,5 858872 Frankfurt 4,626 12.06.24 16:19:09 +0,010 +0,21% 4,602 4,647 4,629 4,616
BNP PARIBAS INH. EO 2 887771 Frankfurt 61,940 12.06.24 17:05:22 +1,410 +2,33% 61,680 61,980 60,640 60,530
DEUTSCHE BANK AG NA O.N. 514000 Frankfurt 14,932 12.06.24 18:05:46 +0,116 +0,78% 14,934 14,962 14,800 14,816
COMMERZBANK AG CBK100 Frankfurt 14,710 12.06.24 18:01:43 -0,180 -1,21% 14,700 14,765 14,865 14,890

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