13.06.2024 18:13:42 - dpa-AFX: Aktien Zürich Schluss: SMI schließt klar im roten Terrain

ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag deutliche
Verluste hinnehmen müssen. Nachdem am Vortag noch die Euphorie über die
rückläufige US-Inflation überwogen hatte, machte sich unter den Anlegern am Tag
darauf eine gewisse Enttäuschung breit. Denn die US-Notenbank wird wohl die
Zinsen in diesem Jahr nur einmal senken. Zuvor war am Markt noch mit bis zu drei
Zinsschritten gerechnet worden.

Auch die US-Produzentenpreise, die im Mai weniger stark stiegen als
erwartet, und die stärker als prognostiziert ausgefallenen Erstanträge auf
Arbeitslosenhilfe vermochte die Marktteilnehmer am Donnerstag nur kurzfristig zu
beglücken. Sinkende Preise und die Verschlechterung der Lage auf dem
Arbeitsmarkt wären eigentlich Treiber für Zinshoffnungen. "Aber dieses Pingpong
der US-Daten sehen wir jetzt schon seit zwei Wochen: Einmal sind sie besser,
dann wieder schlechter", sagte ein Börsianer. In den letzten Tagen habe der SMI
bei schlecht ausgefallenen Daten jeweils seitwärts tendiert. "Das
korrigieren wir jetzt, was ich für sehr gesund halte."

Der Leitindex SMI schloss 0,59 Prozent tiefer bei 12 095,99 Punkten. Der SLI mit den 30 wichtigsten Titeln verlor 0,75 Prozent auf 1963,31 Punkte und der
breiter gefasste SPI 0,60 Prozent auf 16 068,56 Punkte. Im SLI standen bei
Handelsschluss sieben Gewinner 23 Verlierern gegenüber.

Sika (-3,1 Prozent) standen bei den Blue Chips den ganzen Tag über am
stärksten unter Druck. Seit Ende Mai befinden sich die Aktien des
Spezialchemieherstellers im Abwärtsstrudel. Aus China sei eine negative Stimmung
zu spüren gewesen in Bezug auf Bauinvestitionen. Nebst Sika flogen denn auch
weitere baunahe Werte wie etwa Geberit und Holcim (beide -0,7
Prozent) aus den Depots. Schindler hingegen hielten sich etwas besser und gingen
fast unverändert aus dem Handel.

Schwach waren im Zuge der dahinschmelzenden Zinshoffnungen auch Finanztitel
wie UBS (-2,5 Prozent), Julius Bär (-1,9 Prozent),
Partners Group (-1,1 Prozent) sowie der Versicherungswert Swiss Re
(-1,3 Prozent). Zurich (-0,3 Prozent) und Swiss
Life (-0,2 Prozent) hielten sich vergleichsweise besser.

Straumann verloren 2,1 Prozent, während sich bei Sonova (-1,6 Prozent oder
-4,60 Franken) am Ende der größte Teil des Minus auf die Dividendenzahlung von
4,30 Franken pro Aktie zurückzuführen war. Alcon hielt sich mit
-0,5 Prozent ebenfalls etwas besser. Der Titel des Augenheilmittelkonzerns war
allerdings über weite Strecken noch an der Spitze des SLI gewesen, baute jedoch
mit Eröffnung der US-Börsen deutlich ab und fiel ins Minus.

Mehr als 1 Prozent büßten auch VAT, Richemont und ABB
ein, SIG und Lonza je über 0,8 Prozent.

Als stärkste Titel unter den Blue Chips gingen Sandoz mit
einem Plus von 1,3 Prozent aus dem Rennen. Weitere defensive Titel wie Roche
(I +1,2 Prozent; GS +0,9 Prozent) waren ebenfalls gefragt. Hier
berichteten Händler von charttechnisch motivierten Käufen, nachdem die Bons aus
einem mehrjährigen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen sind.

In den hinteren Reihen mussten Ams Osram (-8,5 Prozent) einen herben Verlust hinnehmen. Laut Händlern brachen Deckungskäufe weg. Die Verluste seien eher
einem Käuferstreik als größeren Verkäufen geschuldet, hieß es. Ebenfalls schwach
waren SFS (-5,1 Prozent) nach einer Abstufung durch Baader Helvea. Und Lem
verloren nach der Nachricht, dass der Finanzchef das Unternehmen verlässt, 5,2
Prozent.

Valiant (+0,8 Prozent) legten nach dem Strategieupdate etwas zu,
Begeisterungsstürme blieben jedoch aus. ""Das heutige Update ist eine sanfte
Evolution, aber bestimmt keine Revolution", sagte ein Börsianer./tv/uh/AWP/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
SMI ® 969000 Schweiz 12.065,13 20.06.24 13:54:28 +4,89 +0,04% 12.062,17 12.067,04 12.040,28 12.060,24

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