19.05.2024 14:12:59 - dpa-AFX: Studie: Hersteller stützen Verkauf von E-Autos kaum

BOCHUM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Einer Studie zufolge tun die Auto-Hersteller
wenig, um neue Elektroautos zu verkaufen. Die ohnehin deutlich teureren
Batteriemodelle würden im Schnitt mit geringeren Rabatten angeboten als
gleichwertige Verbrenner, berichtet das Bochumer CAR-Institut in seiner
Marktstudie für den Mai.

Demnach betrug der eingeräumte Preisnachlass bei den Stromern
durchschnittlich nur noch 12,7 Prozent, während Verbrenner mit einem Rabatt von
16,7 Prozent auf den Listenpreis angeboten wurden. Noch im März hatte es einen
ungefähren Gleichstand bei den Rabatten gegeben. Im Frühjahr hatten viele
Hersteller aus eigener Kraft die im Dezember gestrichene staatliche Kaufprämie
selbst getragen.

Bei einer Stichprobe im Mai von zehn gängigen Modellen waren die E-Autos im
Schnitt knapp 12 000 Euro teurer als der jeweilige Wagen mit Verbrennungsmotor.
"Der Markt für Elektroautos in Deutschland verharrt im Schlaf-Modus. Die große
Rabatt-Aktion von VW im Januar bis März bleibt Geschichte",
resümiert Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer. Der Preisabstand zwischen
Elektroautos und Verbrennern sei in den vergangenen Monaten gewachsen, die
Hersteller förderten eindeutig den Verkauf von Autos mit herkömmlichen
Antrieben.

Auch der Vizepräsident des Branchenverbands ZDK, Thomas Pekruhn, berichtet
von einer Verlagerung der Kaufanreize. "Viele Hersteller haben in Sachen Rabatte
den Dampf aus dem Elektrobereich herausgenommen und verschieben die Prämien
wieder Richtung Verbrenner. Sie haben erkannt, dass sie die dort zuletzt stark
gestiegenen Preise so nicht mehr durchsetzen können." Pekruhn betonte: "Es
braucht dringend Impulse für den Verkauf von Elektroautos."

Trotz stark gesunkener Zulassungszahlen habe auch der US-Hersteller Tesla
die Preise nur dezent verändert, berichtet CAR. Während bei
mehreren Modellen der Listenpreis um 2000 Euro abgesenkt wurde, stieg er bei
einem anderen um bis zu 2500 Euro. Im Schnitt habe sich so eine Preissenkung um
1,2 Prozent ergeben.

Für das kommende Jahr rechnet Dudenhöffer mit einem Comeback der
Plug-In-Hybride, mit denen die Hersteller die schärferen CO2-Flottengrenzwerte
der EU zu erfüllen suchten. Für Verkaufssteigerungen von lokal emissionsfreien
Elektroautos bestehe wenig Hoffnung, sagt der Auto-Experte. Die Streichung der
Umweltprämie am Jahresende 2023 bleibe ein kapitaler Fehler der Bundesregierung.
Die Förderung war im Zuge der Haushaltskrise abrupt gestrichen worden./ceb/DP/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Xetra 115,000 31.05.24 17:41:46 +0,500 +0,44% 0,000 0,000 114,500 115,000
Tesla A1CX3T NASDAQ 178,100 31.05.24 23:31:13 -0,690 -0,39% 177,500 177,560 178,500 178,080

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