15.05.2024 10:05:14 - Chemiebranche sieht erste Lichtblicke und wird zuversichtlicher für 2024

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die krisengeplagte deutsche Chemie- und Pharmaindustrie wird zuversichtlicher für das laufende Jahr. Es gebe erste Lichtblicke für die chemisch-pharmazeutische Industrie, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt mit. Nach einem enttäuschenden Schlussquartal legten Produktion und Umsatz im ersten Quartal zu.

Dank des besseren Jahresstarts werde nun mit einem Anstieg der Produktion um 3,5 Prozent gerechnet. Trotz rückläufiger Preisen dürfte der Branchenumsatz in diesem Jahr um 1,5 Prozent zunehmen. Noch im März war der Verband von einem Umsatzrückgang von 3,5 Prozent und einer stagnierenden Produktion ausgegangen.

"Wir blicken inzwischen etwas zuversichtlicher in die Zukunft, denn die Wachstumsaussichten hellen sich langsam auf", sagte VCI-Präsident Markus Steilemann. Es handele sich aber um eine positive Momentaufnahme. Ein gutes Quartal mache die Einbrüche der Krisenjahre nicht wett. Die Lage sei insgesamt fragil. Denn auch wenn die Nachfrage anziehe, bleibe die Auftragslage insgesamt schwach, vor allem im Inland.

Im ersten Quartal legte der gesamte Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 1,8 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro zu. Die Produktion stieg insgesamt um 6,5 Prozent und in der Chemie allein um 6,3 Prozent. Der Verband begründete dies mit einer gestiegenen Nachfrage im außereuropäischen Ausland und leeren Lager in der Industrien. Allerdings sei die Industriekonjunktur in Deutschland und Europa insgesamt schwach geblieben. Die Beschäftigung blieb derweil stabil bei rund 479 500 Menschen in Deutschland.

Die Chemie- und Pharmabranche erlebte wegen des Anstiegs der Energiepreise im Zuge des Ukraine-Kriegs und der schwachen Konjunktur schwierige Zeiten. Während die Gaspreise wieder deutlich gefallen sind, leidet gerade die energieintensive Chemieindustrie unter im weltweiten Vergleich hohen Strompreisen.

"Deutschland ist und bleibt als Wirtschaftsstandort zu teuer und daran kann nur die Politik etwas ändern", betonte Steilemann. Die Bundesregierung dürfe die Hände nicht in den Schoß legen und müsse endlich die strukturellen Probleme am Standort angehen. Denn ob es langfristig zu einer kraftvollen Erholung in der Industrie kommen werde, hänge vor allem vom politischen Willen und Handeln ab./mne/jha/


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
LANXESS AG 547040 Frankfurt 21,540 08.08.24 08:02:43 -0,330 -1,51% 21,560 21,720 21,540 21,870
BAYER AG NA O.N. BAY001 Frankfurt 25,850 08.08.24 08:02:43 -0,215 -0,82% 25,875 25,975 25,860 26,065
BASF SE NA O.N. BASF11 Frankfurt 41,395 08.08.24 08:07:41 -0,005 -0,01% 41,380 41,430 41,450 41,400
EVONIK INDUSTRIES NA O.N. EVNK01 Frankfurt 18,435 07.08.24 18:54:05 +0,165 +0,90% 18,270 18,395 18,290 18,435
COVESTRO AG O.N. 606214 Frankfurt 52,800 08.08.24 08:03:53 -0,600 -1,12% 52,900 53,080 52,800 53,400

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