10.06.2024 21:13:20 - dpa-AFX: ROUNDUP: 'Apple Intelligence' - iPhone-Konzern startet KI-Offensive

CUPERTINO (dpa-AFX) - Das iPhone und andere Apple -Geräte
bekommen ab Herbst viele neue KI-Funktionen. Die Software solle dabei auf die
individuellen Bedürfnisse einzelner Nutzer zugeschnitten sein und zugleich den
größtmöglichen Datenschutz bieten, kündigte der iPhone-Konzern am Montag an.
Apple kann dabei davon profitieren, dass Geräte der Firma Kunden praktisch rund
um die Uhr begleiten. Weitere Ankündigung der Entwicklerkonferenz WWDC: Die
Computer-Brille Vision Pro kommt im Juli auch nach Deutschland.

Die KI-Funktionen seien tief in die Betriebssysteme für iPhone, Mac und iPad eingebettet worden, betonte Software-Chef Craig Federighi. Damit hätten Apples
KI-Modelle Zugang zu nötigen Informationen der Nutzer, um nützlich für sie zu
sein. Statt des üblichen Oberbegriffs Artificial Intelligence (Künstliche
Intelligenz) spricht der Konzern von "Apple Intelligence".

Viele der Modelle liefen direkt auf den Geräten, betonte Federighi. Bei
Bedarf werde auch die Cloud zugeschaltet - aber mit einer verschlüsselten
Verbindung. Die Apple-Software entscheidet von Fall zu Fall, ob eine Aufgabe
lokal oder über die Cloud ausgeführt werden sollte.

Die Aktie konnte die lange erwartete Ankündigung rund um KI nicht beflügeln, das Papier verlor im US-Handel als Schlusslicht des Leitindex Dow Jones 1,7
Prozent.

KI soll Siri schlauer machen

Apples Sprachassistentin Siri, die zuletzt im Vergleich zu Chatbots wie
ChatGPT eher schlicht wirkte, wird ebenfalls dank KI mehr Aufgaben als bisher
übernehmen. So werde man zum Beispiel per Sprachbefehl Fotos bearbeiten oder
eine neue Adresse eines Freundes direkt aus der Chat-App zu den Kontaktdaten
hinzufügen können.

Zu den Neuerungen gehört unter anderem die Möglichkeit, individuelle Emojis
schon beim Tippen eines Textes erstellen zu lassen. Apple nennt die Funktion
"Genmoji" - weil sie mit Hilfe von KI generiert werden.

Mit Hilfe von KI wird zum Beispiel die Mail-App schon in der Kurz-Übersicht
statt der ersten Zeilen eine Kurz-Zusammenfassung anzeigen. Da "Apple
Intelligence" zudem den Inhalt von E-Mails und Nachrichten verstehe, könne die
Software auch abwägen, ob sie wichtig seien und mit Priorität angezeigt werden
sollten.

Bei der hauseigenen WWDC-Konferenz gibt der iPhone-Konzern traditionell
einen Ausblick auf Software und Funktionen, die ab Herbst mit neuen
Geräte-Generationen eingeführt werden.

Auch ChatGPT kommt auf Apple-Geräte

Neben der hauseigenen KI-Modelle können Nutzer - wenn sie es wünschen
- auch auf den Chatbot ChatGPT der Firma OpenAI zugreifen. Dabei
könne zum Beispiel Siri vorschlagen, eine Anfrage von ChatGPT beantworten zu
lassen, wenn man davon ausgehe, dass der Chatbot bessere Informationen dazu
habe, erläuterte Federighi.

Über einen Mac-Computer wird man künftig direkt auf Daten und Apps auf dem
iPhone zugreifen können, ohne es dafür herausholen zu müssen. Das Telefon bleibt
dabei im Sperrbildschirm.

In Gebieten ohne Mobilfunk-Empfang lässt Apple iPhone-Nutzer künftig
Kurznachrichten über eine Satelliten-Verbindung verschicken. Das werde sowohl
für iMessage-Chats zwischen Apple-Geräten als auch für klassische SMS
funktionieren. Dabei können sowohl Text als auch Emojis übermittelt werden.
Bisher hatte Apple nur eine Notruf-Funktion über Satellit angeboten.

Mit dem nächsten iPhone-Betriebssystem iOS 18 wird man schließlich auch aus
Apples Nachrichten-App mit Android-Nutzern über das verschlüsselte RCS-Protokoll
statt über SMS chatten können. In Deutschland setzte sich bisher vor allem
WhatsApp als Dienst für Kommunikation zwischen den beiden Plattformen durch.

Apples Passwort-Tresor, über den man geräteübergreifend Login-Daten
speichern und ausfüllen kann, bekommt eine eigenständige App. Bisher war die
Funktion in den Einstellungen untergebracht.

Apples Computer-Brille wird knapp 4000 Euro kosten

Die Vision Pro wird in Deutschland am 12. Juli erhältlich sein, wie
Apple-Chef Tim Cook ankündigte. Der Kaufpreis startet bei 3999 Euro.

Mit der Vision Pro können Nutzer zum einen in digitale Welten eintauchen.
Neben dieser virtuellen Realität (VR) ist das Apple-Headset aber auch ausgelegt,
digitale Inhalte mit der realen Umgebung zu mischen.

Apple will das Gerät unter anderem zur Nutzung mit seinen Mac-Computern
etablieren: Die groß erscheinenden Displays werden dabei in der Brille
eingeblendet, während man auf der sichtbaren echten Tastatur tippt. Auf der WWDC
kündigte Apple auch eine verbesserte Betriebssystem-Version für die Vision Pro
an.

In den USA kam die Vision Pro im Februar zu einem Preis ab 3500 Dollar vor
Steuern auf den Markt. Als größter Konkurrent verkauft der Facebook-Konzern Meta
seine VR-Brille Quest 3 ab einem Preis von 550 Euro./so/DP/men
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
APPLE INC. 865985 Xetra 203,150 18.06.24 14:02:09 +1,450 +0,72% 203,100 203,150 202,900 201,700
MICROSOFT DL-,00000625 870747 Xetra 419,550 18.06.24 14:02:26 +5,400 +1,30% 419,300 419,500 417,900 414,150
META PLATF. A DL-,000006 A1JWVX Xetra 470,950 18.06.24 14:01:58 +3,450 +0,74% 470,800 471,100 470,550 467,500

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