Welche Risiken bergen Knock-Outs?

Wie alle Hebelinstrumente besitzen Knock-Outs trotz vieler positiver Eigenschaften sicherlich keine eingebaute Gewinn-Garantie. Die große Hebelwirkung ist Chance wie Risiko zugleich. Der Hebel kann auch gegen den Anleger arbeiten und Kursbewegungen negativ verstärken. Anders als Optionsscheine besitzen diese Produkte allerdings ein Knock-Out-Niveau, bei deren Verletzung das Hebelprodukt wertlos verfällt.

Besonders risikoreich sind Knock-Outs auf Einzelaktien. Denn die Volatilität, also die Schwankungsfreudigkeit, ist häufig höher als bei Indizes. Unternehmensmeldungen, größere Kauf- oder Verkaufsorders können kurzzeitig heftige Kursausschläge auslösen, und den Kurs des Basiswerts kurzzeitig unter die Knock-Out- oder Stop-Loss-Barriere drücken \(Call\) oder heben \(Put\). Die Knock-Outs werden in den meisten Fällen dann sofort wertlos, der Anleger erleidet einen Totalverlust. Bei Hebel-Produkten mit Stop-Loss-Barrieren bekommt der Anleger immerhin noch einen Restbetrag zurück.

Da die Emissionshäuser manchmal beginnen, bereits kurz vor Erreichen der Knock-Out-Schwelle ihre Absicherungspositionen \(Hedge\) aufzulösen, kann dies Kursbewegungen so verstärken, dass die Knock-Out-Schwelle ausgelöst werden.

Ein nicht zu unterschätzendes Risiko sind sicherlich auch die Zeiten, zu denen die Knock-Out- oder Stop-Loss-Schwelle verletzt werden kann. Die Basiswerte wie beispielweise Währungen werden an den Kapitalmärkten rund um die Uhr gehandelt. So kann der Dollar auch außerhalb der offiziellen deutschen Börsenzeiten beispielsweise während der Nacht im asiatischen Handel, die KO-Schwelle auslösen.

Die für das KO-Schwelle relevanten Handelszeiten können von Anbieter zu Anbieter differieren. Falls der Anleger nicht nur auf Intra-Day-Basis spekuliert, ist ein Blick in die Emissionsbedingungen für den Anleger zwingend.

Während der deutschen Handelszeiten ermöglichen ein konsequentes Money-Management und Stop-Loss-Strategien ein langes Überleben des Anlegers am Markt. So kann ein Stop-Loss oberhalb der Knock-Out- oder Stop-Loss-Barriere einen Totalverlust verhindern.

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