Was sind die Nachteile von Knock-Outs?

Da wo Licht ist auch Schatten. Knock-Out-Produkte besitzen nicht nur Vorteil, sondern auch Nachteile, die der Anleger bei der Wahl des Hebelinstruments, Optionsschein oder Knock-Out-Produkt, beachten muss.

Kein Comeback möglich

Der Nachteil der Knock-Out-Produkte ist jedoch der sofortige Verfall der Papiere, wenn der Basiswert bestimmte Kursbarrieren berührt oder durchbricht. Diese Kursgrenzen werden auch als Knock-Out-Barrieren bezeichnet. Sie entsprechen je nach Produkt dem Basispreis des Knock-Outs oder einer den Basispreisen vorgelagerten Stop-Loss-Barriere.

Das ist ein wichtiger Unterschied zu den Standard-Optionsscheinen, die zwar auch wertlos verfallen können. Er kann aber immer wieder zum Einstandkurs oder sogar in die Gewinnzone zurückkehren kann, wenn der Markt dreht.

Keine Volatilitätsstrategien

Rechnet der Anleger mit einem Ansteigen der Volatilität in einer Aktie, Index oder Währung infolge eines Kursrutsches, kann er mit einem Put-Knock-Out zwar den Kursrückgang des Basiswerts profitabel umsetzen. Aufgrund der fehlenden Sensibilität gegenüber Volatilitätsveränderungen ist es ihm nicht möglich, mit Knock-Outs zusätzlich vom Anstieg der Volatilität zu profitieren. Für diese Strategie sind Optionsscheine die Anlageklasse der Wahl.

Unterschiedliche Konditionen

Anders als der Anleihenmarkt ist der Markt für Knock-Out-Produkte wenig strukturiert und die Produkte sind nicht einheitlich konstruiert. Konstruktionen, Finanzierungskosten und Handelsgeflogenheiten differieren von Anbieter zu Anbieter. Ein Blick in die Emissionsbedingungen ist in den meisten Fällen notwendig.

Handelszeiten

Wegen der Gefahr eines Knock-out müssen Anleger das Marktgeschehen aktiv verfolgen. Kann er während der normalen Börsenzeiten von 9.00 bis 20.00 Uhr seine Positionen durch einen Stop-Loss vor dem Totalverlust bewahre, muss er im Direkthandel mit den Emissionshäusern außerhalb der Börsenzeit von 8.00 bis 9.00 Uhr und 20.00 bis 22.00 Uhr seine Positionen ständig beobachten. Hier ist das Risiko-Management nur durch eine gedachte Stop-Loss-Linie oder eine Positionsanpassung möglich.

Besonders kritisch ist es bei Währungs-Knock-Outs. Da Währungen rund um die Uhr, also 24 Stunden am Tag gehandelt werden, ist auch ein Auslösen des KOs während des asiatischen Handels in der Nacht möglich. Möchte der Anleger Overnight-Positionen eingehen, sollte er die Knock-Out- oder Stop-Loss-Schwelle nicht zu nah an den aktuellen Devisenkurs wählen.

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