Was ist die Volatilität und welchen Einfluss hat sie auf Knock-Outs?

Was ist Volatilität?

Die Volatilität ist ein Maß für die Schwankungsbreite eines Wertpapiers, einer Währung oder eines Index. Anleger wie die Profis in den Banken richten ihr Augenmerk auf die zu erwartenden Kursschwankungen des Marktes. Denn die zukünftige Kursbewegung des Wertes entscheidet über Gewinn oder Verlust.
Eine hohe Volatilität bedeutet, dass der Wertpaperkurs stark schwankt. Je höher die zu erwartende Schwankung, um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Wertpapier für den Anleger vorteilhaft entwickelt.

Die Spezialisten unterscheiden zwischen einer historischen und einer impliziten Volatilität.

Historische Volatilität

Sie wird aus den historischen Kursen des Basiswerts berechnet. Es handelt sich um die durchschnittliche Schwankungsbreite von Preisen einer Aktie oder eines Index während eines bestimmten Zeitraums in der Vergangenheit.

Implizite Volatilität

Bei der impliziten Volatilität handelt es sich um die aktuelle, vom Markt erwartete Volatilität. Kommt Fantasie in eine Aktie, wird von den Anlegern aber auch von den Profis angenommen, dass die Aktie bald viel stärker schwankt. Beruhigt sich der Kurs des Basiswerts oder stagniert er, ist mit sinkenden Volatilitäten zu rechnen.

Zur Abschätzung der impliziten Volatilität eignet sich der Blick auf den so genannten VDAX. Er gibt die Volatilitätserwartungen aller Anleger für alle DAX-Optionen an der Terminbörse Eurex über die nächsten 45 Tage wieder. Letztlich orientieren sich die Emissionshäuser bei der Stellung von Optionspreise an den Vorgaben der Terminbörse (Eurex). In der Praxis zeigt sich allerdings, dass der VDAX bei langsam steigenden DAX-Kursen fällt. Sinkt der DAX dagegen, steigt dagegen die implizite Volatilität sprich der VDAX an.

Einfluss der Volatilität auf Knock-Out-Produkte

Der Volatilitätseinfluss auf den Preis von Knock-Out-Produkten, ist anders als bei den Standard-Optionsscheinen relativ gering und kann weitgehend vernachlässigt werden. Einen geringen Volatilitätseinfluss zeigen allerdings die Knock-Out-Produkte, die auf der Basis von Optionsscheinen konstruiert wurden, wenn sich der Basiswert der jeweiligen Knock-Out-Schwelle oder der Stop-Loss-Barriere nähert.
Hier hat die ansteigende Volatilität dann einen leichten Einfluss auf den Wert eines Knock-Outs. Im Vergleich zu klassischen Optionsscheinen steigt bei einer fallenden Volatilität dann der Preis von Knock-Outs. Denn damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Produkt ausgeknockt wird. Steigt die Volatilitäten jedoch an, verliert das Knock-Out dagegen an Wert, denn die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Basiswert seine Knock-Out-Schwelle verletzt. Dieser Volatilitätseinfluss macht sich erst dann bemerkbar, wenn sich das Produkt dem Knock-out nähert.

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