Was ist das Bezugsverhältnis?

Zu den wenigen, aber wichtigen Kennzahlen der Knock-Outs gehört das Bezugsverhältnis oder auch Ratio. Es gibt an, wie viele Knock-Outs der Anleger benötigt, um die Kursbewegung des Basiswertes, also einer Aktie, eines Index oder einer Währung abzubilden oder vielleicht sogar zu beziehen. Möchte der Inhaber eines Knock-Out-Longs auf eine Siemens-Aktie mit einem Basispreis von 50 Euro und einem Bezugsverhältnis von 10:1 bzw. 0,1 sein Recht ausüben, benötigt er zehn Scheine, eine Aktie von 50 Euro zu beziehen.

Ist wie bei einem Index eine physische Ausübung nicht vorgesehen, ist ein Barausgleich möglich. Dann bezahlt der Emittent dem Anleger die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie und dem festgelegen Basispreis im Verhältnis von 10:1. Notiert die Siemens-Aktie im obigen Beispiel aktuell bei 60 Euro erhält der Anleger 1,0 Euro pro KO vom Emittenten zurück ((60 Euro - 50)*0,1)= 1,0 Euro).

Da Anleger mit Knock-Outs häufig Day-Trading-Strategien umsetzen möchten, wird das verbriefte Recht zur Auslieferung in den meisten Fällen nicht wahrgenommen.

Führt ein Unternehmen eine Kapitalmaßnahme wie einen Aktiensplit durch, passt das Emissionshaus neben dem Basispreis auch das Bezugsverhältnis an. Ansonsten bleibt das Bezugsverhältnis während der gesamten Laufzeit unverändert.

Die Höhe des Bezugsverhältnisses hat viel mit Anlegerpsychologie zu tun. Je niedriger der Preis für ein Knock-Out erscheint, um so preiswerter und leichter handelbar ist er. Das glauben zumindest viele Anleger. Tatsächlich ermöglich erst die Umrechnung auf eine Einheit eine geeignetere Preisanalyse und einen Vergleich mit Konkurrenz-Produkten.

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