06.05.2024 22:26:04 - dpa-AFX: Republikanerin spricht über Bidens Hund - Weißes Haus: 'verstörend'

WASHINGTON (dpa-AFX) - Hunde-Debakel ohne Ende für Kristi Noem: Erst hat die
republikanische Gouverneurin des US-Bundesstaats South Dakota mit der
Erschießung ihres Hundes Cricket geprahlt - nun ruft sie mit Äußerungen über Joe
Bidens Schäferhund das Weiße Haus auf den Plan. Die 52-Jährige ist am Wochenende
in einer TV-Sendung auf den Hund des US-Präsidenten angesprochen worden, der
zuletzt für negative Schlagzeilen sorgte. Denn "Commander" hat im Weißen Haus so
oft Beamte des Secret Service gebissen, dass er im vergangenen Herbst aus der
Regierungszentrale verbannt wurde.

Noem sagte über die Vorfälle: "Wie viele Menschen müssen angegriffen und
gefährlich verletzt werden, bevor Sie eine Entscheidung über einen Hund treffen
und was mit ihm zu tun ist?" Die Moderatorin Margaret Brennan hakte nach und
fragte die Republikanerin: "Sagen sie, er sollte erschossen werden?" Noem
antwortete, dass der Präsident die Verantwortung dafür verantwortlich sei. Das
Weiße Haus nannte die Aussagen Noems am Montag "verstörend". Die USA seien ein
Land, das Hund liebe, so Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre. Und eine
Politikerin spreche darüber, sie zu töten. "Und das ist eine verstörende
Äußerung. Ich würde ihr sagen, dass sie vielleicht aufhören sollte, sich selbst
ein Loch zu graben."

Die erzkonservative Noem hatte vor rund anderthalb Wochen mit einer Passage
aus ihrem noch unveröffentlichten Buch für Aufsehen gesorgt. Darin beschreibt
sie, wie sie ihre Hündin namens Cricket erschossen habe. Noem erläutert, sie
habe Cricket eigentlich für die Fasanenjagd trainieren wollen. Die etwa 14
Monate alte Hündin sei aber zu ungestüm gewesen und habe das Wild verscheucht.
Danach habe sie "wie eine ausgebildete Auftragsmörderin" Hühner auf dem
Grundstück einer Familie in der Nachbarschaft gerissen und nach Noem geschnappt.
Daraufhin habe Noem das Tier in einer Kiesgrube erschossen.

Noem wird im diesjährigen Präsidentschaftswahlkampf als eine Anwärterin auf
die Rolle des sogenannten Running Mate des republikanischen Ex-Präsidenten
Donald Trump gehandelt, also als mögliche Vize-Kandidatin. Nach dem
Bekanntwerden ihrer Hunde-Anekdote geriet sie allerdings ins Kreuzfeuer und
rechtfertigte sich in diversen Interviews. Es ist mehr als fraglich, ob Trump
Noem nach dem Entsetzen über das brutale Ende des Hundes ernsthaft noch in
Betracht zieht.

Berichten zufolge soll nun auch eine Passage aus Noems Buch gestrichen
werden, in der die Politikerin behauptet, Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un
getroffen zu haben. Auf die Frage der Moderatorin Brennan, ob sie diesen
wirklich getroffen habe, sagte Noem, dass sie einige Änderungen im Buch
vorgenommen habe. "Ich habe mich mit vielen, vielen Staatsoberhäuptern der Welt
getroffen und bin um die Welt gereist."/nau/DP/he

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