24.04.2024 21:53:30 - dpa-AFX: SPORT/ROUNDUP/Belenki nach EM-Debakel der deutschen Turner: 'Pech'

RIMINI (dpa-AFX) - Geknickt und ratlos standen die deutschen Turner nach
ihrem Debakel am Pauschenpferd und dem vorzeitigen EM-Aus in den Gängen der
Messe von Rimini. Gleich vier Abgänge am Zittergerät zum Abschluss der
Qualifikation kosteten der ersatzgeschwächten Riege des Deutschen Turner-Bundes
(DTB) bei den Europameisterschaften am Mittwoch den Einzug ins
Mannschafts-Finale. Zudem finden alle Geräte-Endkämpfe ohne deutsche Beteiligung
statt. "Für mich war das Pech", sagte Bundestrainer Valeri Belenki.

Ohne den erkrankten Barren-Weltmeister Lukas Dauser aus Unterhaching vergab
die DTB-Riege mit zu vielen Fehlern am Pauschenpferd den Einzug ins Finale der
besten Acht. 245,095 Punkte reichten nur zu Platz neun mit 0,1 Zählern Abstand
hinter Zypern.

Andreas Toba (Hannover), Pascal Brendel (Wetzlar), Milan Hosseini
(Böckingen), Nils Dunkel (Halle/Saale) und Neuling Carlo Hörr (Schmiden) sowie
Einzelstarter Gabriel Eichhorn (Stuttgart) verpassten auch die Einzel-Finals.
Vage Hoffnungen kann sich nur Dunkel machen, der als Qualifikations-Zehnter
zweiter Nachrücker am Barren ist.

Den ersten Titel der EM sicherte sich Marios Georgiou aus Zypern, der mit
84,265 Punkten erstmals Mehrkampf-Europameister wurde. Bester Deutscher war
Brendel als 18. mit 80,699 Zählern unmittelbar vor Dunkel (80,431). Beste
Mannschaft der Ausscheidung die Ukraine mit 253,661 Punkten.

Während der Zypriote Georgiou mit einem breiten Lächeln Siegerinterviews
gab, versuchten Toba und seine Mitstreiter das EM-Aus zu erklären. "Vier Stürze
am Pferd - mehr ist nicht hinzuzufügen", sagte der 33-Jährige: "Ein Sturz
weniger, dann wären wir im Team-Finale gewesen, zwei Stürze weniger, wären wir
noch weiter vorn gewesen. Es ist bitter, das braucht man gar nicht
schönzureden." Der EM-Zweite am Reck, der vor seinen vierten Olympischen Spielen
steht, bewertete den kollektiven Blackout am letzten Gerät als einmalig: "Ich
kann mich an keinen Wettkampf erinnern, bei dem vier Turner vom Pferd
runtergefallen sind."

Die deutschen Turner waren im Vorfeld der Titelkämpfe vom Pech verfolgt
worden. Erst erlitt Lucas Kochan (Cottbus), Sieger der internen Qualifikation,
einen Kreuzbandriss im linken Knie. Dann musste auch noch Dauser wegen einer
Viruserkrankung kurzfristig passen./mkl/DP/he

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