24.04.2024 21:47:03 - dpa-AFX: USA lieferten weitreichende ATACMS-Raketen an Ukraine

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die Ukraine hat von den USA zur Verteidigung gegen
den russischen Angriffskrieg weitreichende ATACMS-Raketen erhalten. Die
Präzisionswaffen seien von der US-Regierung im Stillen genehmigt worden, teilte
das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Sie seien Teil eines von den USA
im März bekannt gegebenen Notfall-Militärpakets für die Ukraine gewesen, dort
aber nicht explizit aufgeführt worden, "um die operative Sicherheit der Ukraine
auf deren Ersuchen hin aufrechtzuerhalten".

US-Präsident Joe Biden habe sein Team angewiesen, diesen Schritt zu
unternehmen, nachdem Russland ballistische Raketen aus Nordkorea beschafft und
gegen die Ukraine eingesetzt habe, teilte das Pentagon mit. Mit den Raketen
werde der Ukraine geholfen, Russland überall in den besetzten ukrainischen
Gebieten einen sicheren Zufluchtsort zu verwehren.

Das Pentagon machte keine Angaben dazu, ob es sich bei den gelieferten
ATACMS-Raketen um Modelle mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern oder
solche mit geringerer Reichweite handele.

Der Sender NBC News berichtete unter Berufung auf US-Regierungsvertreter,
die von den USA zur Verfügung gestellten ATACMS seien bereits in der vergangenen
Woche bei einem Angriff auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sowie
in dieser Woche bei einem Angriff auf die besetzte Stadt Berdjansk im Südosten
der Ukraine zum Einsatz gekommen.

Weitere ATACMS-Raketen sollen übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch in dem am Mittwoch von US-Präsident Joe Biden angekündigten Militärpaket
enthalten sein.

Bereits im vergangenen Oktober hatte die Ukraine bei der Verteidigung gegen
den russischen Angriffskrieg ATACMS-Raketen aus den USA eingesetzt. Damals
handelete es sich um Modelle mit einer geringeren Reichweite von rund 165
Kilometern. Die ukrainische Regierung hatte ATACMS-Raketen mit höherer
Reichweite gefordert.

Bei dem Waffensystem (englisch: Army Tactical Missile System) gibt es die
Sorge, dass damit auch Ziele in Russland angegriffen werden könnten. Daher
reagierten die USA und andere westliche Partner lange sehr zögerlich auf die
Forderungen aus Kiew./trö/DP/he

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