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26.04.2024 18:37:22 - dpa-AFX: WHO: In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

GENF (dpa-AFX) - Während der Corona-Pandemie sind Patientinnen und Patienten
nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) viel zu oft Antibiotika
verschrieben worden. Das könnte nach ihren Angaben die Ausbreitung
antimikrobieller Resistenzen (AMR) verschärft haben, berichtete die WHO am
Freitag in Genf. Gemeint ist, dass Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze
resistent werden gegen Medikamente, was für die Behandlung der Betroffenen
lebensgefährlich sein kann.

Nur acht Prozent der Corona-Infizierten in Krankenhäusern hätten zusätzlich
bakterielle Infektionen gehabt, die mit Antibiotika behandelt werden konnten.
Doch hätten im weltweiten Durchschnitt 75 Prozent diese Medikamente bekommen,
"für den Fall, das es hilft", wie die WHO schrieb. Es müsse dringend mehr getan
werden, um Antibiotika korrekt und nur da einzusetzen, wo sie Nutzen bringen
können. Im Fall einer Corona-Infektion hätten sie den Patientinnen und Patienten
nichts gebracht.

Die WHO hat für die Analyse die anonymisierten Daten von rund 450 000
Menschen ausgewertet. Es handelte sich um Personen, die zwischen Januar 2020 und
März 2023 in 65 Ländern mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern waren.

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) sind weltweit ein wachsendes Problem. Die
Europäische Union schätzt, dass allein in den Mitgliedsländern sowie Norwegen,
Island und Liechtenstein im Jahr 35 000 Menschen sterben, weil ihre Bakterien,
Viren, Parasiten und Pilze resistent sind gegen die gängigen Medikamente. Die EU
bezeichnet AMR als eine der drei größten Gesundheitsgefahren./oe/DP/ngu

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