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28.04.2024 14:17:59 - dpa-AFX: 194 WHO-Mitglieder wollen Pandemieabkommen retten

GENF (dpa-AFX) - Das geplante Pandemieabkommen bei der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) steht auf Messers Schneide. 194
Mitgliedsländer wollen das Vertragswerk ab Montag in Genf mehrheitsfähig machen.
"Es wird schwierig", sagte ein Verhandler in Genf. Der geplante Abschluss der
Verhandlungen war vor Ostern gescheitert. Im Ringen um eine Einigung haben die
Verhandlungsführer einen radikal gekürzten Entwurf vorgelegt. Er umfasst noch 23
Seiten. Zahlreiche umstrittene Bestimmungen sind darin nicht mehr enthalten.

Das internationale Abkommen soll bei einer neuen Pandemie Leben retten und
weniger Chaos als in der Corona-Pandemie garantieren. Es soll bei der
WHO-Jahrestagung Ende Mai/Anfang Juni in Genf verabschiedet werden.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) verlangte von der
Bundesregierung großen Einsatz. "Der Kern des WHO-Vertrags muss globale
Gesundheits- und Gerechtigkeitsfragen regeln, nicht Industrieinteressen
schützen", sagte Melissa Scharwey, MSF-Expertin für globale Gesundheit, der
Deutschen Presse-Agentur. Umstritten ist etwa, ob und wie Pharmafirmen
verpflichtet werden, Know-how zu teilen und einen Teil ihrer Produktion gratis
oder günstig für ärmere Länder bereitzustellen. MSF fordert zudem verbindliche
Regeln, dass Impfstoffe künftig in vielen Ländern hergestellt werden können.
"Deutschland muss sich dafür starkmachen, dass staatliche Investitionen in
Forschung und Entwicklung an Bedingungen geknüpft werden, so dass es später
einen gerechten Zugang für Menschen in aller Welt zu den medizinischen Produkten
gibt", sagte Scharwey./oe/DP/he

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