06.05.2024 15:45:42 - dpa-AFX: AUSBLICK: Geringere Energiepreise belasten RWE-Gewinn - Ziele verfrüht gesenkt?

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern RWE legt am kommender
Woche (15. Mai) seine Zahlen für das erste Quartal vor.

DAS ERWARTET DAS UNTERNEHMEN:

Das Jahr 2024 startete für den Essener Energiekonzern ernüchternd: Der
Januar war noch nicht ganz vergangen, da schraubte das Management seine erst
Ende November auf einem Kapitalmarkttag aufgestellten Erwartungen schon wieder
etwas zurück. Vor dem Hintergrund der in den Wochen zuvor deutlich gesunkenen
Energiepreise rechnet der Vorstand 2024 seitdem nur noch mit dem unteren Ende
des ausgegebenen Ergebniskorridors.

Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda)
bedeutet das 5,2 Milliarden Euro und für den bereinigten Nettogewinn 1,9
Milliarden Euro. Das wäre rund ein Drittel beziehungsweise gut 50 Prozent
weniger, als RWE 2023 verdiente. In besseren Szenarien wäre der Rückgang
deutlich kleiner ausgefallen.

Entsprechend dürften auch die Ergebnisse für das erste Quartal schwächer
ausfallen als im Vorjahreszeitraum, als der Dax -Konzern stärker
vom hohen Energiepreisniveau profitiert hatte. Im Vergleichszeitraum belief sich
das bereinigte operative Ergebnis auf 2,8 Milliarden Euro. Das bereinigte
Nettoergebnis lag bei fast 1,7 Milliarden Euro.

DAS ERWARTEN DIE ANALYSTEN:

Die Äußerungen der Experten in Analysehäusern und Investmentbanken mit Blick auf die ersten drei Monate des Jahres erscheinen auf den ersten Blick
zuversichtlich. Das erste Quartal dürfte "gut" ausgefallen sein, schrieben
mehrere von ihnen in Studien aus den vergangenen Wochen. Nichtsdestotrotz
erwarten sie einen deutlichen Ergebnisrückgang.

Von RWE befragte Analysten rechnen im Mittelwert mit einem Rückgang des
bereinigten operativen Ergebnisses von fast 50 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden
Euro. Die Stromerzeugung mit Wind und Sonne auf Land und See dürfte zugelegt
haben, der Ergebnisbeitrag aus dem Energiehandel sowie der flexiblen Erzeugung
hingegen zurückgegangen sein. Dazu zählen die Geschäfte mit Wasserkraft,
Biomasse und Gas.

Besonderes Augenmerk legen die Analysten in ihren Ausführungen zudem auf die Erwartungen an das Gesamtjahr. Einige der Experten halten die gesenkten Ziele
nämlich schon wieder für überholt. So kann sich Ahmed Farman vom Analysehaus
Jefferies vorstellen, dass RWE immer noch von der jüngsten Rally der
Energiepreise profitieren konnte. Das erste Quartal des Energieversorgers dürfte
zeigen, dass der Konzern seine Ziele erreichen könne, schrieb er. Sein Kollege
Alberto Gandolfi von der US-Investmentbank Goldman Sachs glaubt sogar, dass sich
die überraschende Senkung des Ausblicks Ende Januar als voreilig erweisen
könnte.

Für 2024 erwarten Analysten im Mittelwert allerdings einen bereinigten
operativen Gewinn von 5,2 Milliarden Euro und ein bereinigtes Nettoergebnis von
fast 2 Milliarden Euro. Dies entspricht wiederum den zuletzt geäußerten
Erwartungen des Managements./lew/ngu/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
RWE AG INH O.N. 703712 Xetra 34,710 17.05.24 17:35:19 -0,680 -1,92% 0,000 0,000 35,360 34,710

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH