02.05.2024 12:44:13 - dpa-AFX: Iran zuversichtlich vor Teheran-Reise des IAEA-Chefs

TEHERAN (dpa-AFX) ? Der Iran blickt mit Zuversicht auf die für nächste Woche
geplante Teheran-Reise vom Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)
Rafael Grossi. "Die Zusammenarbeit mit der IAEA ist auf einem guten Weg und umso
mehr begrüßen wir den Besuch des IAEA-Chefs", sagte Außenminister Hussein
Amirabdollahian dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell laut Medienberichten am
Donnerstag. Der Besuch könnte zu einer Wiederaufnahme der Atomverhandlungen
führen, so der Chefdiplomat in dem Telefonat. Berichten zufolge wurde das Thema
auch während Amirabdollahians UN-Besuch in New York letzten Monat angesprochen.

Auch Irans Atomchef Mohammed Eslami zeigte sich zuversichtlich, dass die
Teheran-Reise des IAEA-Chefs zu einem Ende der Differenzen zwischen den beiden
Seiten führen könnte. "Es gibt zwar noch Diskussionen über zwei Streitpunkte,
aber ich bin sicher, dass wir in den nächsten Verhandlungen auch die ausräumen
können", so der Atomchef laut Nachrichtenagentur Isna.

Der IAEA-Chef soll am kommenden Montag (6. Mai) in Teheran eintreffen. Neben den bilateralen Verhandlungen werde er an der ersten internationalen
Atomkonferenz im Land teilnehmen und dort auch eine Rede halten. Grossi versucht
seit Langem, vom Iran Antworten zu geheimen nuklearen Aktivitäten in der
Vergangenheit zu erhalten. Es bestehen laut Grossi noch immer "wichtige
Informationslücken".

Nach dem Scheitern des internationalen Atomabkommens von 2015, mit dem
Teheran von der Entwicklung von Kernwaffen abgehalten werden sollte, hat der
Iran in den vergangenen Jahren seine technischen Verpflichtungen in dem Deal
nicht mehr eingehalten. Grund zur Sorge ist insbesondere die Urananreicherung
auf 60 Prozent, obwohl in dem Abkommen dem Iran nur bis zu 4 Prozent erlaubt
waren.

Laut Teheran ist das Land technisch auch in der Lage, den
Anreicherungsprozess auf 90 Prozent zu erhöhen. Der würde dann auch den Bau
einer Atombombe ermöglichen. Die iranische Führung behauptet jedoch, dass der
Bau von Massenvernichtungswaffen nicht auf der militärischen Agenda des Landes
stehe./str/pey/DP/jha

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