02.05.2024 12:43:35 - dpa-AFX: POLITIK: Südkorea sieht erhöhte Terrorgefahr durch Nordkorea

SEOUL (dpa-AFX) - Südkorea sieht eigenen Angaben zufolge für einige seiner
Auslandsvertretungen eine erhöhte Gefahr von Anschlägen durch Nordkorea. Die
Regierung habe ihr Terrorwarnsystem um zwei Stufen von "Vorsicht" auf
"Alarmbereitschaft" erhöht, teilte das Außenministerium in Seoul am Donnerstag
mit. Alarmbereitschaft ist demnach die dritte des vierstufigen Warnsystems und
bedeutet, dass "die Möglichkeit einer Terrorattacke" als hoch eingestuft wird.

Mit dem Schritt werde auf geheimdienstliche Hinweise reagiert, hieß es.
Demnach könnte Nordkorea versuchen, Schäden an fünf diplomatischen Vertretungen
anzurichten. Details wurden nicht genannt. Die erhöhte Gefahr bestehe für
Südkoreas Botschaften in den südostasiatischen Ländern Kambodscha, Laos und
Vietnam sowie die Generalkonsulate im russischen Wladiwostok und der
nordöstlichen chinesischen Stadt Shenyang.

Zwischen beiden koreanischen Staaten herrscht infolge zunehmender Spannungen schon seit Längerem wieder Funkstille. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte
bei einer Sitzung der herrschenden Arbeiterpartei Ende 2023 die
innerkoreanischen Beziehungen als solche zwischen zwei sich bekämpfenden Staaten
bezeichnet. Auch hatte er gefordert, Südkorea müsse in der sozialistischen
Verfassung des Landes als Hauptfeind bezeichnet werden. Die koreanische
Halbinsel befindet sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da seit dem
Korea-Krieg von 1950 bis 1953 trotz zeitweiliger Annäherungen noch immer kein
Friedensvertrag abgeschlossen worden ist./dg/DP/mis

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