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05.05.2023 12:49:50 - AKTIEN IM FOKUS: Chemiewerte profitieren von Industriestrompreis-Vorschlag

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von hohen Strom- und Gaspreisen vor allem 2022 gebeutelten deutschen Chemiewerte haben am Freitag mit Kursgewinnen auf den von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgeschlagenen Industriestrompreis reagiert.

Die Papiere des Kunststoffkonzerns Covestro stiegen als einer der Favoriten im Dax um gut fünf Prozent, BASF folgten nicht weiter dahinter mit plus drei Prozent. Im MDax waren Lanxess , Evonik und Wacker Chemie mit Kursgewinnen zwischen drei und sieben Prozent besonders gefragt. Dax und MDax legten zeitgleich jeweils um rund ein Prozent zu.

Habeck will den Industriestrompreis mit staatlichen Hilfen ermöglichen, um wettbewerbsfähige Strompreise sicherzustellen. Bis 2030 soll es daher einen "Brückenstrompreis" von sechs Cent pro Kilowattstunde für einen "klar definierten" Empfängerkreis geben. Langfristig will Habeck einen "Transformationsstrompreis". Die Industrie soll dann von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien profitieren. Maßnahmen dazu, etwa mehr Flächen für Windräder, brauchten aber Zeit, um zu wirken und dauerhaft die Versorgung energieintensiver Unternehmen mit erneuerbarem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen zu garantieren. Viele Chemiekonzerne hatten in den vergangenen Monaten wegen der hohen Strompreise Investitionen in neue Anlagen in Europa zumindest auf Eis gelegt. Die Blicke richteten sich stattdessen auf die USA, wo der Staat bestimmte Technologien massiv finanziell unterstützt und wo Strom und Erdgas deutlich günstiger sind.

Sollten die sechs Cent je Kilowattstunde Industriestrompreis in Deutschland tatsächlich umgesetzt werden, wäre Strom für die begünstigten Unternehmen womöglich billiger als zuletzt in der Tendenz teils erhofft.

Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner (Grüne), hatte jüngst im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages noch von einer Vorstellung gesprochen, dass der Industriestrompreis bei unter zehn Cent pro Kilowattstunde landen sollte. Einen Preis von vier Cent, wie von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Wahlkampf im Juni 2021 ins Spiel gebracht, hatte Kellner dabei als nicht machbar bezeichnet./mis/tih/jha/


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
LANXESS AG 547040 Frankfurt 26,320 17.04.24 14:30:00 +0,740 +2,89% 0,000 0,000 25,550 25,580
WACKER CHEMIE O.N. WCH888 Frankfurt 108,100 17.04.24 17:58:35 +0,300 +0,28% 0,000 0,000 106,950 107,800
BASF SE NA O.N. BASF11 Frankfurt 51,280 17.04.24 21:58:30 +0,680 +1,34% 0,000 0,000 50,520 50,600
EVONIK INDUSTRIES NA O.N. EVNK01 Frankfurt 19,320 17.04.24 17:20:02 +0,220 +1,15% 0,000 0,000 19,095 19,100
COVESTRO AG O.N. 606214 Frankfurt 50,440 17.04.24 16:23:05 -0,340 -0,67% 0,000 0,000 50,820 50,780

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