30.04.2024 15:27:38 - dpa-AFX: Aktien Frankfurt: Schwache Autowerte belasten Dax

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Dienstag nach einem
freundlichen Start im Minus festgesetzt. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex
0,59 Prozent tiefer bei 18 011,04 Punkten und knüpfte damit an den verhaltenen
Wochenauftakt an. Für den Monat April deutet sich damit ein Dax-Verlust von rund
zweieinhalb Prozent an.

Angesichts vieler Geschäftszahlen und Wirtschaftsdaten sowie vor der
Feiertagspause und dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch scheuten
die Anleger das Risiko, hieß es am Markt. Bei 18 200 Punkten liege ein
hartnäckiger Widerstand, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von
Robomarkets. Hier dürfte sich auch die Frage entscheiden, ob die Anleger im Mai
der Börse mehrheitlich den Rücken kehrten oder auf eine Fortsetzung der jüngsten
Erholung hoffen könnten. Bei 17 900 Punkten sieht der Experte den Index nach
unten abgesichert.

Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen sank am
Dienstagnachmittag um 0,15 Prozent auf 26 304,72 Punkte. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,7 Prozent nach
unten.

Nachdem die Inflationsrate in Deutschland im April wie erwartet auf ihrem
zuletzt deutlich gesunkenen Niveau verharrt hatte, zeigte die Teuerung in der
Eurozone ein ähnliches Bild. Allerdings ging die Kernteuerung ohne die
schwankungsanfälligen Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel weiter
zurück. Zudem legte die Wirtschaft im Währungsraum im ersten Quartal wieder zu.

Die Ökonomen der niederländischen Bank ING sprachen vom stärksten Wachstum
seit Beginn der Energiekrise im dritten Quartal 2022 und sehen den Euroraum nun
auf Erholungskurs. Gleichzeitig bleibe die Inflation moderat. An der erwarteten
ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni sollten auch die
Inflationsdaten nichts ändern, ergänzten die Experten von Pantheon Macro.

Im Dax belegten Mercedes-Benz und Volkswagen
mit Kursverlusten von 5,0 beziehungsweise 4,2 Prozent die hinteren Plätze. Die
Schwaben hätten noch schwächer als befürchtet abgeschnitten, kommentierte ein
Händler den Umsatzrückgang sowie den operativen Ergebniseinbruch im ersten
Quartal. Enttäuschend sei vor allem die Umsatz- und Margenentwicklung in der
Pkw-Sparte.

Auch die Wolfsburger hatten zu Jahresbeginn eine rückläufige
Geschäftsentwicklung verzeichnet. Die Erwartungen seien verfehlt worden, schrieb
UBS-Analyst Patrick Hummel. Er geht davon aus, dass die Konsensschätzung für das
operative Jahresergebnis um rund 5 Prozent sinken wird. Der Ausblick sei zwar
bestätigt worden, erscheine aber ehrgeiziger als bisher.

Die Aktien von Adidas gaben um 1,9 Prozent nach. Nach dem
zuletzt guten Lauf versilberten Investoren die jüngsten Kursgewinne, nachdem der
Sportartikelhersteller die vorab veröffentlichten Eckdaten und den schon damals
angehobenen Ausblick bestätigt hatte.

Dagegen setzte sich Vonovia mit einer weiteren Kurserholung
von 5,3 Prozent an die Dax-Spitze. Davon profitierte die gesamte Branche.
Analyst Neil Green von der US-Bank JPMorgan attestierte Deutschlands größtem
Wohnimmobilienkonzern einen ermutigenden Jahresstart. Vonovia erzielte nach
einem Milliardenverlust im Vorjahr nun wieder einen Gewinn. Für 2024 hob das
Unternehmen zudem die Prognose für das Wachstum der Mieteinnahmen an.

Bei MTU freuten sich die Anleger über ein Kursplus von 1,1
Prozent. Damit setzten die Aktien ihren Aufwärtstrend fort. Der Triebwerksbauer
rechnet trotz des Rückrufs tausender Airbus-Triebwerke in diesem Jahr weiter mit
Geschäftsrekorden. Das bereinigte operative Quartalsergebnis (Ebit) liege trotz
der etwas enttäuschenden Umsatzentwicklung über der Konsensschätzung,
konstatierte Jefferies-Expertin Chloe Lemarie.

Im MDax bescherte ein guter Jahresstart dem Düngehersteller K+S
einen Kursanstieg von 2,2 Prozent. Morphosys-Titel
gewannen 0,8 Prozent und machten so einen Teil ihrer Vortagsverluste wett.
Angesichts der anstehenden Übernahme durch den Pharmariesen Novartis
spielten die tiefroten Quartalsresultate des Wirkstoffforschers
am Markt nur eine untergeordnete Rolle.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0700 US-Dollar gehandelt. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0720 Dollar
festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,57 Prozent am Vortag auf 2,59
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 124,03
Punkte. Der Bund-Future verlor 0,50 Prozent auf 130,12
Punkte./edh/gl/he

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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