24.04.2024 16:54:59 - dpa-AFX: Israels Armee: Dutzende Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen

TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) - Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge 40
Ziele der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Süden des Libanons
angegriffen. In der Gegend von Aita al-Schaab in der Nähe der israelischen
Grenze seien am Mittwoch unter anderem eine Waffenschmiede sowie Lagerräume der
Miliz attackiert worden, teilte die Armee mit. Das Gebiet gilt als Hochburg der
Hisbollah. Sie habe dort Infrastruktur errichtet, um Zivilisten und Soldaten in
Israel zu attackieren, hieß es vom Militär weiter.

Die Schiitenmiliz reklamierte am Mittwoch zugleich mehrere Angriffe auf
Ziele in Israel für sich. Als Reaktion auf einen israelischen Angriff auf den
Grenzort Hanin vom Dienstag, bei dem nach libanesischen Angaben eine Frau und
ein Kind getötet wurden, feuerte die Hisbollah demnach unter anderem "Dutzende
Raketen" auf Ziele im Norden Israels. Weiterhin reklamierte die Gruppe einen
Angriff auf israelische Soldaten im Grenzort Avivim in Israel für sich.
Israelische Kampfflugzeuge hätten mehr als 14 Luftangriffe auf verschiedene
Gebiete im Südlibanon geflogen, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen.

Die Angaben der Konfliktparteien ließen sich zunächst nicht unabhängig
überprüfen.

Am Dienstag griff die Hisbollah israelischen Medien zufolge so weit im
Landesinneren an wie noch nie seit Beginn des Gaza-Kriegs. Ziel waren demnach
nördliche Vororte der Stadt Haifa. Israels Militär teilte dazu lediglich mit,
"erfolgreich zwei verdächtige Luftziele vor der Nordküste abgefangen" zu haben.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als sechs Monaten schießt die vom Iran
unterstützte Hisbollah-Miliz aus dem Libanon mit Raketen, Artillerie- und
Panzerabwehrgranaten auf Israel - nach eigenen Angaben aus "Solidarität" mit der
Hamas im Gazastreifen. Israel wiederum bekämpft mit Luft- und
Artillerieangriffen die Stellungen der Hisbollah. Meistens konzentrieren sich
die gegenseitigen Angriffe auf die Grenzregion. Bei den Gefechten wurden bislang
rund 280 Kämpfer der Schiitenmiliz getötet. Auch in Israel gab es seitdem
mehrere Todesopfer. Auf beiden Seiten kamen auch Zivilisten ums
Leben./cir/DP/ngu

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