24.04.2024 09:13:16 - dpa-AFX: Alterseinkünfte von Frauen gut ein Viertel niedriger als bei Männern

WIESBADEN (dpa-AFX) - Frauen in Deutschland sind auch im Alter finanziell
meist schlechter gestellt als Männer. Mit Jahreseinkünften von im Durchschnitt
18 663 Euro brutto lagen Frauen im Alter ab 65 Jahren 2023 deutlich hinter
gleichaltrigen Männern, die im Schnitt auf 25 599 Euro kamen. Das
geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften, auch "Gender Pension
Gap" genannt, betrug damit 27,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am
Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Als wichtige Gründe für die Lücke gelten die höhere Teilzeitquote bei
Frauen, geringer bezahlte Jobs und häufigere Auszeiten etwa zur Kinderbetreuung.
Zu den Alterseinkünften zählen Alters- und Hinterbliebenenrenten, Pensionen
sowie Renten aus individueller privater Vorsorge.

Ohne die Berücksichtigung von Hinterbliebenenrenten würde die
geschlechtsspezifische Rentenlücke sogar auf 39,4 Prozent wachsen, so die
Statistiker weiter. So erhielten rund 29 Prozent der erfassten Frauen Zahlungen
aus der Altersversorgung ihrer verstorbenen Partner. Im Vergleich dazu erhielten
nur sechs Prozent der Männer eine Hinterbliebenenrente.

Wegen ihrer geringeren Einkünfte sind Frauen im Alter deutlich öfter
armutsgefährdet als Männer. Rund jede fünfte Frau (20,8 Prozent) ab 65 war nach
Angaben des Bundesamts im vergangenen Jahr armutsgefährdet. Die
Armutsgefährdungsquote gleichaltriger Männer lag hingegen bei 15,9 Prozent. Nach
EU-Definition gilt ein Mensch als armutsgefährdet, wenn sein Einkommen weniger
als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung unter
Berücksichtigung der Haushaltsgröße und -zusammensetzung beträgt./evy/DP/jha

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