19.04.2024 11:18:08 - dpa-AFX: Wissing kritisiert Berliner 29-Euro-Ticket

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sieht das für
Juli angekündigte Berliner 29-Euro-Ticket kritisch. "Da scheint ja genügend Geld
in der Kasse zu sein", sagte er RTL/ntv am Freitag. Aus seiner Sicht gibt es ein
"Glaubwürdigkeitsproblem", wenn der Senat - also Berlins Landesregierung -
einerseits mehr Geld vom Bund für das 49-Euro-Ticket fordere und andererseits
ein noch günstigeres Regionalticket einführe.

Da müsse man sich die Frage stellen, ob es nicht besser wäre, die Länder
würden dieses Geld einsetzen, um die Ticketpreise bei 49 Euro zu halten und
gleichzeitig das Angebot attraktiver zu gestalten, sagte Wissing.

Für stabile Preise für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) seien Reformen und schlankere Strukturen nötig. "Ich halte es nicht für gut, dass man die
Ticketpreise immer weiter nach unten anpasst und dann das Angebot ausdünnt",
sagte Wissing. "Wir brauchen beides. Wir brauchen ein attraktives Ticket, und
wir brauchen ein attraktives Angebot."

Um den Preis stabil zu halten, seien auch Reformen nötig: "Wir haben die
Digitalisierung heute, da geht vieles kostengünstiger und einfacher, und das ist
auch ein Beitrag, um den Ticketpreis niedrig zu halten", sagte der
FDP-Politiker. Die über 60 Verkehrsverbünde müssten verschlankt und
Vertriebsstrukturen modernisiert werden.

Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) und Wirtschaftssenatorin
Franziska Giffey (SPD) hatten am Dienstag bekannt gegeben, dass das vergünstigte
Ticket ab dem 1. Juli gelten soll. Es gilt - anders als das monatlich 49 Euro
kostende Deutschlandticket - nur auf dem Berliner Stadtgebiet (Tarifbereich AB).
Es ist nur im Rahmen eines Jahresabonnements erhältlich. Der Vorverkauf startet
am Dienstag (23. April)./ak/DP/stw

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