29.03.2024 13:01:18 - dpa-AFX: Ukraine meldet Schäden an Energieanlagen nach russischen Luftschlägen

KIEW (dpa-AFX) - Die Ukraine hat nach landesweitem Luftalarm und massiven
russischen Angriffen erneut schwere Schäden an der Energieinfrastruktur des
Landes gemeldet. Es seien Wasser- und Wärmekraftwerke im Westen und im zentralen
Teil der Ukraine beschädigt worden, teilte der Energieversorger Ukrenerho
(Ukrenergo) am Freitag mit. Die ukrainische Luftverteidigung meldete am Morgen,
es seien von insgesamt 99 russischen Zielen 84 abgeschossen worden. Demnach
setzte Russland massiv Drohnen, Raketen und Marschflugkörper ein. Im Westen der
Ukraine meldeten die Gebiete Iwano-Frankiwsk und Chmelnyzkyj Explosionen nach
den kombinierten Luftschlägen.

Nach Angaben des Energieministeriums in Kiew waren besonders Anlagen für die Stromerzeugung Ziele der Raketen und Drohnen. Einsatzkräfte arbeiteten daran,
die Folgen der Luftschläge zu beseitigen, teilte das Ministerium mit. Betroffen
war unter anderem auch die Region Dnipropetrowsk.

Ein Kommando der polnischen Streitkräfte teilte derweil mit, dass wegen der
Angriffe Kampfjets der eigenen Luftwaffe und von Verbündeten über Polen
aufgestiegen seien. Dazu kam es auch schon in der Vergangenheit bei heftigen
Luftangriffen auf die Ukraine. Nach etwa drei Stunden hieß es dann am Vormittag,
die Aktion sei beendet.

US-Botschafterin Bridget Brink verurteilte "Russlands barbarische
Anstrengungen, Millionen von Männern, Frauen und Kindern den Strom zu nehmen".
"Die ganze Nacht über hat Russland rücksichtslos Raketen und Drohnen gegen die
Energieinfrastruktur der Ukraine eingesetzt", schrieb sie im Nachrichtendienst X
(vormals Twitter).

Russland hatte in seinem seit mehr als zwei Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine zuletzt wieder verschärft die Energieinfrastruktur des Landes
angegriffen. Dadurch sollen die Menschen in dem Land weiter auch psychisch
zermürbt werden. Dem Stromnetzbetreiber Ukrenerho zufolge sind im Gebiet Charkiw
derzeit planmäßige Stromabschaltungen notwendig. Gefährdet ist die
Stromversorgung auch in den Gebieten Odessa und Chmelnyzkyj. Die Ukraine
importiert derzeit Strom aus fünf westlichen Nachbarländern./mau/DP/he

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