28.03.2024 12:23:51 - dpa-AFX: Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Geld in Tarifrunde öffentlicher Banken

FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Verdi fordert für die mehr als 60 000
Beschäftigten öffentlicher Banken in Deutschland in der bevorstehenden
Tarifrunde ein Gehaltsplus von 12,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr. "Wir
fordern ein deutliches Einkommensplus, um den aufgelaufenen Reallohnverlust der
Beschäftigten der öffentlichen Banken auszugleichen", hieß es auf der
Verdi-Homepage. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Der
Arbeitgeberverband der öffentlichen Banken bewertete die Gehaltsforderung am
Donnerstag als unrealistisch.

Verhandlungsführer der Arbeitgeber Gunar Feth sagte: "Die zuletzt guten
Ergebnisse einzelner Banken sind zu einem Großteil einem Sondereffekt durch den
kräftigen Zinsanstieg geschuldet." Sie könnten nicht darüber hinwegtäuschen,
dass sich das wirtschaftliche Umfeld deutlich eingetrübt habe.

Die Verhandlungen für die Beschäftigten von Landesbanken, Dekabank,
Förderbanken inklusive der staatlichen KfW, Bausparkassen sowie einzelne
Sparkassen wie die Hamburger Haspa sollen im Juni beginnen. Einen genauen Termin
nannten beide Seiten zunächst nicht.

In der Tarifrunde 2021/2022 hatten sich Verdi und die Arbeitgeber erst in
der sechsten Verhandlungsrunde geeinigt. Vereinbart wurde seinerzeit eine
Erhöhung der Tarifgehälter um drei Prozent zum 1. Juli 2022 sowie weitere zwei
Prozent zum 1. Juli 2023. Außerdem erhielten die Beschäftigten in zwei Tranchen
eine Einmalzahlung von 1050 Euro. Vereinbart wurde zudem eine Absenkung der
wöchentlichen Arbeitszeit von 39 auf 38 Stunden ab 1. Januar 2024. Letzteres
entspreche einer Tariflohnsteigerung von 2,56 Prozent, rechnete Feth vor, somit
seien die Banken "bereits in Vorleistung gegangen". Der aktuelle Tarifvertrag
läuft bis zum 31. Mai 2024./mar/ben/DP/ngu

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