08.05.2024 20:54:10 - dpa-AFX: Großeinsatz in Grünheide - Gewerkschaft für friedlichen Tesla-Protest

POTSDAM (dpa-AFX) - Beim Start mehrerer Protestaktionen gegen das Werk von
Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin ist es zunächst
ruhig geblieben. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich besorgt wegen
möglicher Auseinandersetzungen. Die GdP-Vorsitzende Anita Kirsten appellierte an
die Demonstranten, friedlich zu bleiben, damit die Lage nicht eskaliere. Auch
die Bundespolizei und Kräfte aus mehreren Bundesländern unterstützen den Einsatz
wegen der Proteste gegen das US-Unternehmen von Elon Musk. Mehrere Bündnisse
riefen bis zum Sonntag zu Protestaktionen gegen den E-Autobauer und die geplante
Werkserweiterung in Grünheide auf.

Die Polizei zog am Mittwochabend eine positive vorläufige Bilanz des ersten
Tages. "Es gab bisher keine gewalttätigen Ausschreitungen", sagte ein Sprecher.
Zum Auftakt der Aktionstage am Mittwoch demonstrierten etwa 50 Menschen vor dem
Landtag in Potsdam. Es blieb laut Polizei friedlich. Die Umweltgruppe Robin Wood
brachte ein Banner mit der Aufschrift "Verkehrswende statt Autokonzerne" ganz in
der Nähe des Tesla-Werks an, das die Polizei wieder entfernte.

Vor der europaweit einzigen Tesla-Fabrik planen Demonstranten außerdem am
Freitag eine Kundgebung. "Block Tesla ? Disrupt Elon", heißt es in einem Aufruf
eines Bündnisses. "Statt Fortsetzung des automobilen Kapitalismus mit grünem
Gewand kämpfen wir für sein Ende!"

Die GdP-Vorsitzende Kirsten sagte, es gebe die Befürchtung, dass es zu
gewaltsamen Auseinandersetzungen komme, weil öffentlich zum "Sturm auf Tesla"
aufgerufen worden sei. "Es ist wichtig, dass man das Recht auf Versammlung
wahrnimmt. Aber ganz oben muss stehen, dass es friedlich vonstatten geht."

Die Polizeidirektion Ost teilte mit, auf alle Szenarien vorbereitet zu sein. Störaktionen und Straftaten könnten nicht ausgeschlossen werden. Dann werde die
Polizei konsequent einschreiten. Dennoch hoffe man auf einen friedlichen
Protest, sagte eine Sprecherin. Autofahrer müssen mit Verkehrsbehinderungen
rechnen.

Tesla wird am Freitag Beschäftigte im Werk Grünheide bei Berlin inmitten der Proteste gegen die geplante Erweiterung der Fabrik nur von zu Hause aus arbeiten
lassen. Der Elektroauto-Hersteller betonte zugleich, der freie Brückentag nach
Himmelfahrt sei bereits im Januar der Belegschaft angekündigt worden. "Dass am
Brückentag also nicht produziert wird, hat nichts mit den Protesten zu tun",
sagte eine Sprecherin am Dienstag. Man habe aber mit Blick darauf beschlossen,
"dass die übrige Belegschaft im Homeoffice arbeitet".

Der US-Autohersteller Tesla hatte im März nach einem Brandanschlag auf einen Strommast die Produktion in seiner Fabrik im brandenburgischen Grünheide einige
Tage stoppen müssen. Zu der Tat hatte sich eine linksextremistische Gruppe
bekannt. Zudem waren in der Vergangenheit an verschiedenen Orten immer wieder
geparkte Teslas in Flammen aufgegangen.

Ganz in der Nähe des Autowerks in Grünheide protestieren seit Ende Februar
Klimaaktivisten in einem Camp mit Baumhäusern gegen die geplante Erweiterung des
Tesla-Geländes und die Rodung von Wald. Die Polizei will erreichen, dass die
Baumhäuser abgebaut werden. Derzeit läuft deshalb noch ein
Rechtsstreit./wpi/DP/he
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
TESLA INC. DL -,001 A1CX3T Frankfurt 162,720 17.05.24 21:15:25 +2,120 +1,32% 0,000 0,000 161,340 162,720

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