02.05.2024 06:03:51 - dpa-AFX: VERMISCHTES: Ostseeküste feiert den Weltfischbrötchentag

TRAVEMÜNDE (dpa-AFX) - Angefangen hat es mit einem schlichten Bismarckhering
zwischen zwei Brötchenhälften. Inzwischen haben auch Matjes, Brathering,
Rollmops, Lachs, Makrele, Backfischfilets und Fischfrikadellen ihren Weg ins
Fischbrötchen gefunden. Nach Ansicht von Tourismusexperten gilt das
Fischbrötchen mittlerweile an der Küste als kulinarische Spezialität, die am
ersten Samstag im Mai mit einem eigenen Gedenktag geehrt wird - dem
Weltfischbrötchentag.

Die Erfin­dung dieses Gedenktages wird der Mar­ke­ting­ab­tei­lung des
Ostsee-Holstein-Tou­ris­mus-Ver­eins zu­ge­schrie­ben, und die hat daraus gleich
einen Welt-Ehren­tag ge­macht. Mit Ver­an­stal­tun­gen ge­feiert wird er aber
eigent­lich nur in den Orten di­rekt an der Ost­see in Schles­wig-Holstein und
Mecklen­burg-Vor­pom­mern. Die Events reich­en von Be­sich­ti­gun­gen von
Fische­reien und Räuche­reien über Kut­ter­fahr­ten bis hin zu
Shanty-Chor-Kon­zer­ten. Außerdem gibt es an dem Tag in den teilnehmenden Orten
Fischbrötchen in allen erdenklichen Variationen.

Selbst der Vegan-Trend hat das Fischbrötchen erreicht. Ein Lokal in Hohwacht an der Ostsee bietet ein pflanzliches Karotten-Lax-Brötchen mit
Meerrettich-Senf-Creme und ein pflanzliches "BackVisch-Brötchen" mit
hausgemachter Remoulade an.

Für den Klassiker unter den Fischbrötchen, das Krabbenbrötchen, müssen die
Verbraucher allerdings in diesem Jahr tief in die Tasche greifen. An den
Landungsbrücken in Hamburg kostet ein Krabbenbrötchen bis zu 15 Euro, auch in
Travemünde oder Timmendorfer Strand bewegen sich die Preise auf ähnlichem
Niveau. "Das liegt daran, dass die Fänge in den vergangenen Jahren deutlich
unter dem Durchschnitt gelegen haben", sagte der Fischereiberater bei der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Philipp Oberdörffer. Nach seinen Angaben
hätten die geringen Fangmengen der vergangenen Jahre die Preise in die Höhe
getrieben

Ob das Krabbenbrötchen überhaupt noch eine Zukunft hat, ist derzeit
allerdings ungewiss. Die EU will die Fischerei mit Grundschleppnetzen
- der typischen Fangmethode der Krabbenfischer - in
Meeresschutzgebieten untersagen. Nach Angaben des World Wide Fund (WWF) von 2016
werden fast 70 Prozent der Krabben innerhalb der drei Nationalparks Wattenmeer
gefangen./ems/DP/zb

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