29.04.2024 10:02:11 - dpa-AFX: ROUNDUP: Porsche startet mit Umsatz- und Gewinnrückgang ins Jahr - Aktie fällt

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche
ist wegen der Erneuerung mehrerer Modelle deutlich schwächer ins
neue Jahr gestartet. Der Umsatz von Januar bis März schrumpfte im
Jahresvergleich um mehr als ein Zehntel auf 9,01 Milliarden Euro, wie die
Volkswagen-Tochter am Freitagabend in Stuttgart mit dem
Börsenschluss mitteilte. Das operative Konzernergebnis lag mit 1,28 Milliarden
Euro rund 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Analysten hatten im Schnitt
geringere Rückgänge erwartet. Für die Aktie ging es am Montag nach Handelsbeginn
abwärts.

Das Papier verlor in der Dax-Schlussgruppe 1,9 Prozent auf
88,12 Euro. Trotz des Aufschwungs seit Anfang des Jahres, als die Aktie für
knapp 80 Euro zu haben war, liegt der Kurs immer noch weit unter den Hochs von
um die 120 Euro aus dem Sommer 2023. Analyst Stephen Reitman von Bernstein
schrieb, das Erreichen seiner Schätzungen für das operative Ergebnis scheine nun
schwieriger.

Porsche habe im ersten Quartal beim für den Umsatz maßgeblichen Absatz
deutlich schwächer abgeschnitten, als es die Auslieferungen an Kunden angedeutet
hätten, so Reitman. Das erkläre die verfehlten Erwartungen des Marktes zum Teil.
Bei der operativen Marge sah er jedoch weiteren Erklärungsbedarf. Auch Experte
Philippe Houchois von Jefferies verwies auf die gestiegene Aktivierung von
Forschungs- und Entwicklungsleistungen in der Bilanz, was die Marge noch
aufgehübscht habe.

Porsche-Chef Oliver Blume hatte die Erwartungen bereits im März gedämpft und von einem Übergangsjahr gesprochen. 2024 erneuern die Zuffenhausener vier ihrer
sechs Modellreihen. Blume zufolge ist das die größte Modelloffensive in der
Unternehmensgeschichte. Auf den Markt kommen neue Versionen des Panamera und des
Elektrosportwagens Taycan sowie der vollelektrische Kompakt-SUV Macan. Der
Klassiker 911 wird im Frühsommer aufgefrischt. Bereits Ende 2023 startete der
neue Cayenne, das meistverkaufte Porsche-Modell.

Die Erneuerung der Modellpalette ließ die Kosten für Forschung und
Entwicklung sowie Marketing demnach stark steigen. Der Prozess sei mit hohem
Aufwand verbunden, sagte Porsche-Finanzchef Lutz Meschke laut Mitteilung.
Investitionen und Produktanläufe von heute seien aber die Gewinne von morgen.
"Im ersten Quartal haben wir kräftig Schwung geholt, um die Grundlage für
zukünftige Erfolge zu schaffen."

Die Übergangszeit zwischen den Modellreihen zeigt sich auch in den
Verkaufszahlen: Wie bereits bekannt, hatte der Autobauer von Januar bis März 77
640 Fahrzeuge an Kundinnen und Kunden ausgeliefert - vier Prozent weniger als
ein Jahr zuvor. Das Absatzminus geht aber auch auf Probleme im wichtigsten
Automarkt China und in Nordamerika zurück.

An seinen bereits zurückhaltenden Jahreszielen hält das Management fest -
unter der Voraussetzung, dass sich die weltweit wirtschaftliche Lage nicht
signifikant verschlechtert. 2024 rechnen die Zuffenhausener mit einem Umsatz
zwischen 40 und 42 Milliarden Euro. Die operative Rendite, also der Anteil des
Gewinns im Tagesgeschäft am Umsatz, soll 15 bis 17 Prozent erreichen - und damit
weniger als 2023. Langfristig strebt Porsche einen Wert von mehr als 20 Prozent
an. Im ersten Quartal betrug die Rendite 14,2 Prozent./jwe/men/stw/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. 766403 Frankfurt 121,200 15.05.24 21:38:10 -1,350 -1,10% 0,000 0,000 122,550 122,550
DR.ING.H.C.F.PORSCHE VZO PAG911 Frankfurt 84,240 15.05.24 21:25:32 -1,520 -1,77% 0,000 0,000 85,660 85,760

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