29.04.2024 08:41:34 - dpa-AFX: Philips erzielt milliardenschwere Einigung in den USA über Beatmungsgeräte

AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Philips hat
sich mit der US-Justiz auf einen milliardenschweren Vergleich im Zusammenhang
mit fehlerhaften Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie geeinigt. Damit sollen
eine anhängige Sammelklage sowie Einzelklagen von Geschädigten beigelegt werden,
teilte das niederländische Unternehmen am Montag in Amsterdam mit. Insgesamt
zahle Philips 1,1 Milliarden US-Dollar (gut 1 Mrd Euro), hieß es. Ein
Schuldeingeständnis sei damit nicht verbunden. Die Zahlung wird für 2025
erwartet, für das erste Quartal des laufenden Jahres verbuchte der Konkurrent
von Siemens Healthineers eine Rückstellung von 982 Millionen
Euro.

Philips hatte im Juni 2021 weltweit Millionen Beatmungsgeräte zurückrufen
müssen. In den betroffenen Geräten wurde ein Dämmschaumstoff verarbeitet, von
dem sich Partikel lösten. Der darin verwendete Schaumstoff steht im Verdacht, im
Laufe der Zeit giftig zu werden. Der Rückruf kostete Philips bislang 2,8
Milliarden Euro für die Beseitigung der Mängel sowie Rechtskosten. Darin sind
Abschreibungen auf die betroffene US-Tochter nicht enthalten. In den USA war der
Verkauf der Geräte im Januar dieses Jahres gestoppt worden.

Wie Philips am Montag weiter mitteilte, einigte sich der Konzern zudem mit
seinen Versicherungen über die Zahlung von 540 Millionen Euro, um Kosten für die
im Zusammenhang mit dem Rückruf bestehenden Haftungsansprüche zu decken. Philips
werde dieses Geld im laufenden Jahr erhalten, hieß es.

Die aktuelle Rückstellung sorgte für einen steigenden Verlust des
Medizintechnikherstellers im ersten Quartal. Unter dem Strich stand ein
Fehlbetrag von 998 Millionen Euro - nach einem Minus von 665 Millionen im
Vorjahreszeitraum.

Die operativen Kennziffern fielen hingegen weitgehend im Rahmen der
Erwartungen aus. So sank der Umsatz um ein Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Auf
vergleichbarer Basis, also bereinigt unter anderem um Währungseffekte, nahm er
um zwei Prozent zu.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) stieg von 359 Millionen
Euro im Vorjahr auf 388 Millionen Euro. Die Prognose für das laufende Jahr wurde
bestätigt./nas/mne/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
KONINKL. PHILIPS EO -,20 940602 Frankfurt 25,180 15.05.24 20:30:29 +0,090 +0,36% 0,000 0,000 24,960 25,090

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH