10.04.2024 06:22:40 - Bundeswehrverband will von Scholz Klarheit über Verteidigungsausgaben

BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst André Wüstner, hat ein "Machtwort" von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Streit um die weitere Finanzierung der Bundeswehr gefordert. "Wenn für unsere Regierung Worte wie Verteidigungsfähigkeit, Schutz oder Wehrhaftigkeit nicht bloße Worthülsen sein sollen, muss Bundeskanzler Scholz seine Richtlinienkompetenz wahrnehmen und ein Machtwort sprechen. Tut der das nicht, muss die Zeitenwende zumindest in der Bundeswehr für beendet erklärt werden", sagte Wüstner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Konkret warnte er auch davor, dass die deutsche Rüstungsindustrie den dringend nötigen Ausbau ihrer Kapazitäten nicht fortsetzen werde, wenn das sogenannte Sonderververmögen Ende dieses Jahres verplant sei, ohne dass der weitere Kurs erkennbar sei.

Die Bundesregierung hat als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine militärische Zeitenwende ausgerufen. Erklärtes Ziel von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist es, die Bundeswehr "kriegstüchtig" zu machen. Die Bundesregierung hat zudem zugesagt, dass Deutschland den in der Nato vorgesehenen Mindestanteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) - das sogenannte Zwei-Prozent-Ziel - erreichen wird, erstmals wieder im laufenden Jahr. Mittel dazu ist der 100-Milliarden-Euro umfassende und kreditfinanzierte Sondertopf für die Bundeswehr.

Derzeit sind laut Verteidigungsministerium rund 80 Prozent des Sondervermögens "gebunden". Dieser Begriff umfasst verbindliche Entscheidungen, etwa Verträge, verbindliche Aufträge oder auch politische Festlegungen. Bis Ende dieses Jahres werden den Planungen nach 100 Prozent so gebunden sein. Dann können keine neuen Vorhaben aus dem Sondervermögen finanziert werden, allerdings sehr wohl aus dem mehr als 50 Milliarden Euro umfassenden Verteidigungsetat ("Einzelplan 14"). Ende des Jahres 2027 ist dann das Sondervermögen dem Stand der Planungen nach "verausgabt". Das Geld ist dann abgeflossen oder für Restzahlungen geblockt./cn/DP/mis


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
LEONARDO S.P.A. EO 4,40 A0ETQX Frankfurt 22,830 10.05.24 21:58:01 +0,820 +3,73% 0,000 0,000 22,350 22,830
BAE SYSTEMS PLC LS-,025 866131 Xetra 16,405 10.05.24 17:35:53 +0,150 +0,92% 0,000 0,000 16,355 16,405
RHEINMETALL AG 703000 Xetra 535,800 10.05.24 17:39:02 -6,000 -1,11% 0,000 0,000 542,000 535,800
HENSOLDT AG INH O.N. HAG000 Xetra 38,780 10.05.24 17:35:02 +0,340 +0,88% 0,000 0,000 38,400 38,780
RENK GROUP AG INH O.N. RENK73 Xetra 28,520 10.05.24 17:35:01 -0,945 -3,21% 0,000 0,000 29,300 28,520

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen |
2024 Infront Financial Technology GmbH