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20.03.2024 10:39:05 - AKTIEN IM FOKUS: Kering sorgt mit Kurssturz für Schwäche im Luxusgütersektor

PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Kurseinbruch bei Kering hat am Mittwoch den Anlegern im Luxusgütersektor einen Schrecken versetzt. Wegen einer Umsatzwarnung für das erste Quartal stürzte der Kurs des Gucci-Mutterkonzerns an der Pariser Börse um 14,8 Prozent ab. An einem einzigen Tag schrumpfte die Marktkapitalisierung des Unternehmens damit um fast acht Milliarden Euro.

Kering teilte am Vorabend nach Börsenschluss mit, dass der Umsatz auf vergleichbarer Basis im ersten Quartal im Jahresvergleich um zehn Prozent fallen dürfte. Hauptgrund sei ein noch schärferer Absturz der Erlöse von Gucci, vor allem in der wichtigen Wachstumsregion Asien-Pazifik. Der erwartete Erlösrückgang des Luxusgüterkonzerns sei viel schlimmer als befürchtet, urteilte der RBC-Analyst Piral Dadhania in einem ersten Kommentar.

Die Probleme bei Kering zogen europaweit nicht nur die Luxusgüterwerte in Mitleidenschaft, sondern auch den Branchenindex Stoxx Europe 600 Personal & Household Goods , der mit mehr als zwei Prozent Minus das abgeschlagene Schlusslicht in der europäischen Branchenwertung war. Die Kurse der direkten Kering-Konkurrenten LVMH , Hermes und Richemont büßten zwischen 1,6 und 3,4 Prozent an Wert ein. Am stärksten erwischte es Burberry in London mit einem Abschlag von 5,4 Prozent.

An der Frankfurter Börse fielen die Belastungen bei Werten, die im Luxusgüterbereich zum erweiterten Konkurrentenkreis zählen, geringer aus. Am stärksten traf es dort die Aktien von Hugo Boss , die um 2,1 Prozent sanken. Bei Puma und Adidas lagen die Kursverluste bei 1 und 1,9 Prozent.

Bei anderen Sektoraktien brachte es somit keine Erleichterung, dass Experten die Probleme von Kering als unternehmensspezifisch bezeichneten. Chiara Battistini von JPMorgan etwa betonte, die Warnung vor schwachen Umsätzen sei spezifisch die Marke Gucci betreffend. Allerdings betonte sie, dass dies ein Rückschlag sei für "Turnaround-Geschichten" aus der Branche wie etwa Burberry.

Auch Luca Solca von Bernstein Research betonte zunächst die hauseigenen Probleme von Kering, von denen sich die Branche aber nicht loslösen könne. Die Nachrichten seien eine Erinnerung daran, dass das Verbrauchervertrauen und die Ausgaben für Nicht-Basiskonsumgüter in China schwächeln.

Die Kering-Aktien sackten durch den Kursrutsch am Mittwoch auf Jahressicht mit mehr als neun Prozent ins Minus ab. Mit gut 361 Euro erreichte der Kurs den niedrigsten Stand seit Ende Januar, als die Papiere mit 343,40 Euro ihr Tief seit 2017 markiert hatten. Die jüngste Erholung bis auf das höchste Niveau seit Ende September ist damit Geschichte. Im Frühjahr 2023 wurden die Anteile noch zu Kursen von 600 Euro gehandelt./tih/la/jha/


Quelle: dpa-AFX
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BURBERRY GROUP LS-,0005 691197 Frankfurt 13,110 15.05.24 18:51:06 -1,210 -8,45% 0,000 0,000 13,900 13,110
LVMH EO 0,3 853292 Frankfurt 786,800 15.05.24 21:05:53 -6,100 -0,77% 0,000 0,000 793,000 786,800
KERING S.A. INH. EO 4 851223 Frankfurt 333,100 15.05.24 10:34:16 -8,600 -2,52% 336,700 336,950 340,200 333,100
HUGO BOSS AG NA O.N. A1PHFF Frankfurt 48,940 15.05.24 18:32:58 -0,300 -0,61% 0,000 0,000 48,020 48,940
CIE FIN.RICHEMONT SF 1 A1W5CV Hamburg 0,000 16.05.24 07:33:24 ±0,000 ±0,00% 0,000 0,000 0,000 74,200

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