26.10.2025 13:46:32 - dpa-AFX: Steinmeier beim Umweltpreis: Klima nicht vernachlässigen

CHEMNITZ (dpa-AFX) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu
aufgerufen, angesichts anderer Probleme den Klimaschutz nicht zu vergessen. "Wir
dürfen den Klimaschutz nicht vernachlässigen, nur weil er gerade einmal nicht
das größte öffentliche Interesse findet oder weil spektakuläre Protestaktionen
ausbleiben", sagte Steinmeier in Chemnitz bei der diesjährigen Verleihung des
Deutschen Umweltpreises.

Der Bundespräsident lobte den "Pioniergeist, die spürbare Neugier und die
Unerschrockenheit, Neues zu wagen" der Preisträger. Die mit einer halben Million
dotierte Auszeichnung teilen sich in diesem Jahr eine Schweizer Klimaforscherin
und ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen für sein ressourcenschonendes
Verzinkungsverfahren.

Dotiert mit einer halben Million Euro

Der Deutsche Umweltpreis wird jährlich von der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU) für besondere Leistungen zum Schutz und Erhalt der Umwelt vergeben.
Nach DBU-Angaben ist er eine der höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas.
Der Preis wird zum 33. Mal vergeben.

Die Schweizer Klimaforscherin Sonia Isabelle Seneviratne, Professorin an der ETH Zürich und Vizepräsidentin des Weltklimarats IPCC, hat laut DBU neue
Erkenntnisse zum Klimasystem erarbeitet - insbesondere dazu, wie sich
Bodenfeuchte, Pflanzen und Erderwärmung gegenseitig beeinflussen.

Das Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel und Birgitt Bendiek des
Gelsenkirchener Stahlverzinkungsunternehmens Zinq erhalten die Auszeichnung für
die Entwicklung eines innovativen Verzinkungsverfahrens ("Mikrozink"), bei dem
Ressourcen und Energie im Korrosionsschutz gespart werden. Den Angaben zufolge
kann mit dem Verfahren die Zinkdeckschicht um bis zu 80 Prozent reduziert
werden.

Bogen zu Chemnitz als Kulturhauptstadt

Steinmeier schlug in seiner Rede auch den Boden vom Umweltschutz zu Chemnitz als diesjähriger europäischer Kulturhauptstadt. Deren Motto "C the unseen" - was
so viel heißt wie "Schau auf das Nichtgesehene", passe zum Deutschen Umweltpreis
2025, so Steinmeier - besonders mit Blick auf den Boden als Grundlage allen
menschlichen Lebens. Steinmeier nahm damit Bezug zu Klimaforscherin Seneviratne,
die mit den wenig sicht-, aber messbaren Zusammenhang zwischen Bodenfeuchte und
Klimaveränderungen vor Augen führe. Laut DBU lassen sich aus Werten für die
Bodenfeuchte etwa Dürre-Prognosen und daraus wiederum Klimaanpassung ableiten.

Bonde forderte, Umwelt- und Klimaschutz als Teil der Lösung für
wirtschaftlichen Aufschwung zu begreifen. "Ökologie ist Motor der Ökonomie", so
Bonde./raz/DP/zb

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