26.10.2025 13:44:33 - dpa-AFX: POLITIK/Designierter Chef der AfD-Jugend: Offen für alle Strömungen

POTSDAM/GIESSEN (dpa-AFX) - Der designierte Vorsitzende der geplanten neuen
AfD-Jugendorganisation "Generation Deutschland", Jean-Pascal Hohm, will alle
internen Strömungen integrieren und weist Rechtsextremismusvorwürfe zurück. "Die
Junge Alternative hat sicher nicht alles richtig gemacht, aber sie war nicht
rechtsextrem. Wir werden als neue Jugendorganisation disziplinierter auftreten,
jedoch mit aller Entschlossenheit für unsere Überzeugungen einstehen", sagte der
Brandenburger Landtagsabgeordnete der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sind nicht
die Höcke-, Weidel- oder Chrupalla-Jugend, sondern die AfD-Jugend - offen für
alle Strömungen innerhalb der Partei."

Die neue Jugendorganisation will sich am 29. und 30. November im hessischen
Gießen gründen. Die Polizei bereitet sich auf Proteste vor. Das Bundesamt für
Verfassungsschutz hatte die vorherige Parteijugend - die Junge Alternative (JA)
- als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft. Die JA löste sich auf, nachdem es
einen AfD-Parteitagsbeschluss gegeben hatte, sich von ihr zu trennen, um mehr
Kontrolle zu bekommen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte im Mai
mitgeteilt, die AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung einstufen zu
wollen. Dies legte die Behörde wegen einer Klage der AfD dagegen aber auf Eis.

Hohm wendet sich gegen rechtsextreme Einstufung

Der designierte Vorsitzende wird vom Verfassungsschutz Brandenburg als
rechtsextremistisch eingestuft und hält das für "politisch motiviert". "Mir wird
vorgeworfen, mich zum ethno-kulturellen Volksbegriff zu bekennen oder
Jugendliche zu Wehrhaftigkeit aufgerufen zu haben", sagte er. "Den jeweiligen
Kontext kennend, bin ich überzeugt, dass diese Positionen fest in der Mitte der
Gesellschaft verankert sind und in keiner Weise gegen die
freiheitlich-demokratische Grundordnung oder die Verfassung verstoßen."

Der Potsdamer Politikwissenschaftler Werner Krause sieht personelle
Kontinuitäten der geplanten AfD-Jugendorganisation zur JA mit Verbindungen in
rechtsextreme und rechtsradikale Netzwerke. "Es ist es schwer vorstellbar, dass
der neue Jugendverband inhaltlich auf irgendeine Art und Weise moderater
aufschlägt", sagte Krause der dpa./vr/DP/zb

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