24.10.2025 22:35:33 - dpa-AFX: SPORT/Beim Startelf-Debüt von Boniface: Werder schlägt Union

BREMEN (dpa-AFX) - Dank eines Traumtores von Marco Grüll hat Werder Bremen
in der Fußball-Bundesliga seinen Aufschwung fortgesetzt. Der Österreicher
erzielte beim glanzlosen 1:0 (0:0) gegen Union Berlin in der 72. Minute den
Siegtreffer für die Grün-Weißen und stahl Bremens Toptransfer Victor Boniface
bei dessen Startelf-Debüt damit die Show. Union kassierte eine Woche nach dem
3:1 gegen Borussia Mönchengladbach dagegen wieder einen Rückschlag.

Trauer um Werder-Legende

Vor dem Spiel gab es im Weserstadion eine laute Trauerminute für Bremens
früheren Meisterspieler und Vize-Weltmeister Max Lorenz. Der 19-malige
Nationalspieler starb im Alter von 86 Jahren, wie der Club unter Berufung auf
die Familie wenige Stunden vor dem Anpfiff mitteilte. Zu seinen Ehren spielten
die Gastgeber mit Trauerflor.

Lorenz gewann mit Werder 1961 den DFB-Pokal und vier Jahre später die
Meisterschaft. Dazu stand er 1966 und 1970 im WM-Kader. Bei der Endrunde in
England, als Deutschland das legendäre WM-Finale verlor, kam er nicht zum
Einsatz. Vier Jahre später wurde Lorenz beim 1:0 im kleinen Finale gegen Uruguay
eingewechselt. Das Geschehen in Bremen hatte er bis zuletzt verfolgt.

Startelf-Debüt für Boniface

Seine Nachfolger im grün-weißen Trikot boten den 41.800 Zuschauern im
ausverkauften Weserstadion lange Zeit fußballerische Magerkost. Dabei hatte
Werder-Coach Horst Steffen erstmals in dieser Saison Boniface in die
Startformation berufen. Der Stürmer war im Sommer am letzten Tag der
Transferperiode mit deutlichem körperlichen Rückstand von Bayer Leverkusen an
die Weser gewechselt und bislang nur zu ein paar Kurzeinsätzen gekommen.

"Jetzt ist der Zeitpunkt, um ihn aufs Feld zu schicken", begründete Steffen
vor der Partie bei "Sky" Bonifaces Startelf-Einsatz. Auch aus der Mannschaft
habe es Signale gegeben, dass der Torjäger der Leverkusener Meistermannschaft
von 2024 eine Chance verdient habe.

Nutzen konnte Boniface diese allerdings nicht. Zwar ließ der Nigerianer
einige Male sein Können aufblitzen, wirklich in Szene setzen konnte sich der
Angreifer aber nicht. Lediglich bei einem Fernschuss in der 15. Minute sorgte
Boniface einmal für Torgefahr.

Kaum Torchancen

Da sich beide Mannschaften auch ansonsten weitgehend neutralisierten, sahen
die Zuschauer eine Partie ohne große Höhepunkte. Die Mehrzahl der allerdings
nicht hochkarätigen Chancen verzeichneten vor der Pause die Gäste aus Berlin,
bei denen in Oliver Burke und Derrick Köhn zwei Ex-Bremer in der
Anfangsformation standen. Die beste Gelegenheit hatte Danilho Doekhi kurz vor
der Pause, als ein Kopfball knapp am Bremer Tor vorbeiging.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Niveau überschaubar. Gegen die dichte
Defensive der Berliner fanden die Bremer so gut wie keine Mittel. Erst ein
Kunstschuss von Grüll brachte die Norddeutschen in Führung. Der Österreicher
schlenzte den Ball wunderschön in den Winkel./lar/DP/he

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