21.06.2024 14:53:04 - dpa-AFX: EU-Staaten wollen sich stärker für Kampf gegen Krebs einsetzen

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die EU-Staaten setzen sich als Ziel, den Kampf gegen
Krebs zu verstärken. Man empfehle, sich für mehr Impfungen gegen Viren, die
bestimmte Krebsarten auslösen können, einzusetzen, teilten die Länder am Freitag
in Luxemburg mit.

"Ein hoher Anteil der Krebserkrankungen ist vermeidbar. Neben der Bekämpfung von Risikofaktoren wie Alkohol, Tabak und Ernährung können Impfungen dabei eine
Schlüsselrolle spielen", sagte der belgische Gesundheitsminister Frank
Vandenbroucke. Belgien hat derzeit den regelmäßig wechselnden Vorsitz unter den
EU-Staaten inne.

Die Empfehlung solle die EU-Staaten dabei unterstützen, die Impfraten zu
erhöhen und besser zu überwachen. Um dies zu erreichen, würden sie unter anderem
dazu aufgefordert, sicherzustellen, dass diese Impfungen kostenlos und leicht
zugänglich seien. Die Empfehlung ist rechtlich allerdings nicht verbindlich. Mit
ihr folgen die Staaten einem Vorschlag der EU-Kommission.

Einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) zufolge seien rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen auf
Umweltfaktoren zurückzuführen, so die EU-Staaten. Zu diesen Faktoren zählten
auch Infektionen mit HPV und Hepatitis-B-Viren. Humane Papillomviren (HPV)
werden durch Sex übertragen und können unter anderem Gebärmutterhalskrebs und
Krebs im Mund-Rachen-Raum hervorrufen.

Eine HPV-Impfung gibt es schon lange. Laut Robert Koch-Institut erkranken in Deutschland im Jahr über 6000 Frauen und rund 1600 Männer an HPV-bedingtem
Krebs. Eine Impfung gegen Hepatitis-B kann nach Angaben der Kommission
Leberkrebs verhindern. Die Akzeptanz und die Überwachung dieser Impfungen sind
den Ländern zufolge in der EU aber sehr unterschiedlich./asn/DP/mis

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