20.05.2024 10:36:30 - dpa-AFX: Putin würdigt Raisi als Freund Russlands

MOSKAU (dpa-AFX) ? Kremlchef Wladimir Putin hat den bei einem
Hubschrauberabsturz getöteten iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi als einen
herausragenden Politiker und wahren Freund Russlands gewürdigt. "Er wurde von
seinen Landsleuten zu Recht hoch geachtet und genoss im Ausland großes Ansehen",
hieß es in einem am Montag vom Kreml veröffentlichten Beileidsschreiben Putins
an den iranischen Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei.

"Als wahrer Freund Russlands leistete er einen unschätzbaren persönlichen
Beitrag zur Entwicklung der gutnachbarlichen Beziehungen zwischen unseren
Ländern und unternahm große Anstrengungen, um sie auf die Ebene einer
strategischen Partnerschaft zu bringen." Die Beziehungen zwischen Teheran und
Moskau sind traditionell eng.

Putin sieht Teheran als einen Schlüsselpartner in seinem Streben nach einer
Weltordnung ohne Dominanz der USA. Er schätzt besonders die iranische
Unterstützung im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine. Raisi und Putin
hatten immer wieder Kontakt miteinander. Die Ukraine beklagt seit langem, dass
der Iran Russland unter Umgehung von Sanktionen mit Drohnen und anderen Waffen
ausstattet.

Putin sagte, dass er den "bemerkenswerten" Menschen Raisi für immer in guter Erinnerung behalten werde. An Chamenei schrieb er: "Bitte übermitteln Sie der
Familie und den Freunden des verstorbenen Präsidenten und all der anderen, die
bei dieser schrecklichen Katastrophe ihr Leben verloren haben, mein aufrichtiges
Mitgefühl und meine Unterstützung! Ich wünsche ihnen und dem gesamten iranischen
Volk seelische Stärke angesichts eines so schweren und unwiederbringlichen
Verlustes."

Raisi, der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian sowie weitere
Begleitpersonen waren am Sonntag bei dem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen.
Raisi war knapp drei Jahre lang Präsident des Irans. In seiner früheren Funktion
als Staatsanwalt soll er im Jahr 1988 für zahlreiche Verhaftungen und
Hinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein, weshalb seine
Gegner ihm den Beinamen "Schlächter von Teheran" verpassten./mau/DP/ngu

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