17.05.2024 10:40:15 - dpa-AFX: Ramelow: Rentensystem nicht verhunzen

ERFURT (dpa-AFX) - In der Rentendebatte hat Thüringens Ministerpräsident
Bodo Ramelow (Linke) Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) scharf
kritisiert. "Statt ständig das Rentensystem zu verschlimmbessern und zu
verhunzen, müsste es endlich zukunftsfest und gesellschaftsstärkend gemacht
werden", sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Lindner wolle
einen Generationenvertrag durch einen Pakt mit der Börse ersetzen und damit die
"Lebensabend-Versicherung in die Spekulations- und Renditewirtschaft
verschieben".

Die FDP hatte eine Abschaffung der sogenannten Rente mit 63 gefordert. Die
SPD will davon nichts wissen. Nach Reformplänen von Arbeitsminister Hubertus
Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) soll bis Mitte der 2030er
Jahre ein neuer Kapitalstock auf dem Aktienmarkt von 200 Milliarden Euro
geschaffen werden, um schrittweise eine nachhaltigere Basis für die künftige
Finanzierung der Rente zu schaffen. Das Geld soll vom Bund kommen.

Ramelow wirbt für die Einführung einer Bürgerversicherung. "Jeder zahlt ein, aus jeder Einkommensart. Das wäre endlich ein Beitrag zur
Generationengerechtigkeit und es wäre ein gesellschaftlicher Stabilitätsanker",
sagte er und forderte, dass künfitg auch Beamte oder Abgeordnete in die
Rentenkasse einzahlen sollten. "So könnten wir Spaltungen in der Gesellschaft
überwinden und mehr Gemeinsames schaffen, statt Beitragszahlern in Angst und
Schrecken zu versetzen."/htz/DP/stk

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