07.05.2024 12:38:15 - dpa-AFX: POLITIK/ROUNDUP: Bündnis aus Unternehmen stellt sich gegen Extremismus

MÜNCHEN/BERLIN (dpa-AFX) - Eine Allianz aus mehr als 30 großen deutschen
Unternehmen - darunter zahlreiche Schwergewichte - stellt sich vor der
Europawahl gegen Extremismus, Populismus und Rassismus. Die Initiative "Wir
stehen für Werte" ruft zur Teilnahme an der Europawahl vom 6. bis 9. Juni auf
und beginnt eine entsprechende Kampagne in den sozialen Medien, wie sie am
Dienstag mitteilte. Zudem wollen die beteiligten Unternehmen ihre insgesamt rund
1,7 Millionen Mitarbeiter mit Veranstaltungen sensibilisieren - auch über die
Wahl hinaus.

Die Unternehmen seien überzeugt, "dass Ausgrenzung, Hass und Abschottung
nicht mit unseren Werten vereinbar sind und die unternehmerische Freiheit sowie
den Wohlstand jedes Einzelnen gefährden", hieß es. Dem wolle man eine
Gesellschaft "ohne Hass, Spaltung, Ausgrenzung und Rassismus" entgegensetzen.
Wie konkret die Mitarbeiter angesprochen werden sollen, unterscheidet sich. Je
nach Firma gebe es interne Diskussionsrunden, Workshops, Townhalls,
Videobotschaften oder auch Informationsveranstaltungen, hieß es. Vieles davon
sei bereits gestartet.

Die Liste der Beteiligten enthält zahlreiche Schwergewichte, von Siemens
über VW , Bosch, Mercedes , Bayer
über Deutsche Bahn, RWE bis zur Deutschen Bank.
Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Bundesverband der Deutschen
Industrie beteiligen sich.

"Unsere Allianz steht für Respekt, Toleranz, Offenheit und Vielfalt.
Extremisten und Rassisten stellen diese Werte in Frage und bieten gleichzeitig
scheinbar einfache Lösungen für die komplexen Probleme unserer Zeit", sagte
Siemens-Chef Roland Busch. "Damit spalten sie unsere Gesellschaft und bedrohen
unsere Zukunft." Sein Kollege von Siemens Energy , Christian Bruch
sagte: "Abschottung, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit sind Gift für den
deutschen Export und die Arbeitsplätze hier bei uns in Deutschland". Man dürfe
"den Angstmachern keinen Raum geben und auf ihre vermeintlich einfachen Lösungen
hereinfallen", betonte er.

Der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, warnte: "Auch Investoren, die Deutschland gerade auch wegen unserer festen demokratischen Werte schätzen,
schauen mit Sorge auf die Entwicklungen und zögern mit Investitionen."

BMW -Chef Oliver Zipse betone die Bedeutung Europas für sein
Unternehmen. "Unser Erfolg hängt ganz wesentlich auch von den Handelsbeziehungen
innerhalb der Europäischen Union ab", sagte er. Und Thyssenkrupp
-Chef Miguel López machte klar: "Wer sich gegen die europäische
Einigung, internationale Zusammenarbeit und die Globalisierung stellt, stellt
sich auch klar gegen Thyssenkrupp."

Auf wen oder welche Parteien sich die Aussagen zu Populismus,
Rechtsextremismus und Hass beziehen, konkretisierte die Initiative zunächst auch
auf Anfrage nicht.

Dass Unternehmen in solchen Zusammenhängen konkrete Namen nennen, ist
selten. Auch im Umfeld der Demonstrationen gegen rechts zu Beginn des Jahres
hatte es vor allem allgemeine Statements aus der Wirtschaft gegeben. Anders der
"Schraubenkönig" Reinhold Würth, der sich im März mit einem Brief an seine
Mitarbeiter gewandt und vor der Wahl der AfD gewarnt hatte. Dies hat das
Unternehmen allerdings Aufträge mit einem Volumen von rund 1,5 Millionen Euro
gekostet, wie der Milliardär jüngst dem "Handelsblatt" sagte./ruc/DP/mis
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Frankfurt 96,120 17.05.24 19:14:56 -0,480 -0,50% 0,000 0,000 96,320 96,120
MERCEDES-BENZ GRP NA O.N. 710000 Frankfurt 68,050 17.05.24 18:57:20 +0,140 +0,21% 0,000 0,000 68,100 68,050
RWE AG INH O.N. 703712 Frankfurt 34,620 17.05.24 18:24:39 -0,700 -1,98% 0,000 0,000 35,320 34,620
SIEMENS AG NA O.N. 723610 Frankfurt 173,200 17.05.24 21:00:24 -1,780 -1,02% 0,000 0,000 171,280 173,200
BAYER AG NA O.N. BAY001 Frankfurt 28,585 17.05.24 19:46:37 -0,060 -0,21% 0,000 0,000 28,900 28,585

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