07.05.2024 06:30:03 - dpa-AFX: ROUNDUP/Neue Ermittlungen bei Boeing: 787 'Dreamliner' betroffen

WASHINGTON (dpa-AFX) - Boeing -Mitarbeiter haben Prüfberichte
zum Langstrecken-Jet 787 "Dreamliner" gefälscht und dem Flugzeugbauer eine
weitere Untersuchung der US-Luftfahrtbehörde FAA eingebracht. Kontrollen der
Verbindung zwischen Rumpf und Tragflächen seien zum Teil ausgelassen und
trotzdem als durchgeführt eingetragen worden, teilte Boeing mit. Der Konzern
betonte zugleich, es handele sich nicht um ein dringliches Sicherheitsproblem
für die aktuelle Airline-Flotte und es müssten keine Flugzeuge am Boden bleiben.

Die neue Untersuchung wurde am Montag von der FAA bekannt gegeben. Es werde
geprüft, ob die nötigen Inspektionen durchgeführt worden seien
- und die Behörde gehe auch den Fälschungsvorwürfen nach. Der Konzern
überprüfe alle 787 auf den Produktionslinien und müsse auch einen entsprechenden
Plan für Maschinen ausarbeiten, die in Betrieb seien.

Boeing betonte, man habe die FAA umgehend über den Verstoß informiert. Ein
Boeing-Mitarbeiter habe einen Verstoß gegen die Prüfungsvorgaben beobachtet und
das Management informiert, schrieb 787-Programmchef Scott Stocker in einer
E-Mail an die Belegschaft. Danach habe Boeing festgestellt, dass "mehrere
Personen" im Werk im US-Bundesstaat South Carolina die vorgeschriebenen Tests
nicht durchgeführt, aber in den Unterlagen als abgeschlossen vermerkt hätten.
Die Inspektionen müssten nun außerplanmäßig nachgeholt werden.

Die Qualitätsaufsicht bei Boeing steht seit einem dramatischen Zwischenfall
Anfang Januar verstärkt im Mittelpunkt. Bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9
Max der US-Fluggesellschaft Alaska Airlines brach kurz nach dem Start im
Steigflug ein Rumpf-Fragment an der Sitzreihe 26 heraus. Allerdings waren die
beiden Sitze in der Nähe des Lochs im Rumpf durch einen glücklichen Zufall leer
geblieben und das Flugzeug befand sich noch in relativ geringer Höhe, weshalb
der Vorfall glimpflich ausging und niemand ernsthaft zu Schaden kam.

Danach forderte die FAA Boeing auf, einen Plan zur Verbesserung der
Qualitätskontrollen vorzulegen. Außerdem blockierte die Behörde bis auf Weiteres
den von Boeing angestrebten Ausbau der 737-Max-Produktion.

Um das 787-Programm wiederum ging es zuletzt bei einer Anhörung im US-Senat. Laut einem als Whistleblower auftretenden Boeing-Mitarbeiter wurden bei vielen
Flugzeugen des Typs zu hohe Spaltmaße zwischen den Rumpfteilen zugelassen, was
die Lebenszeit der Maschinen verkürzen könne. Boeing weist die Vorwürfe mit
Nachdruck zurück./so/DP/zb
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