06.05.2024 09:37:59 - dpa-AFX: AUSBLICK: Absatzmix belastet BMW - Modellwechsel beim 5er und viele E-Autos

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Autobauer BMW legt an diesem Mittwoch
(8. Mai) seine Zahlen aus dem ersten Quartal vor.

DAS HAT SICH BMW VORGENOMMEN:

Die Münchner erwarten bei der am meisten beachteten Kennzahl, der
Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im Autogeschäft, im langfristig angestrebten
Korridor zwischen 8 und 10 Prozent zu landen. Damit dürfte die operative
Automarge wahrscheinlich sinken, denn im vergangenen Jahr war sie um 1,2
Prozentpunkte auf 9,8 Prozent gestiegen.

Die Auslieferungen von Autos sollen ausgehend vom Vorjahresniveau von 2,55
Millionen hingegen leicht steigen. Der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge dürfte
von knapp 15 Prozent im Jahr 2023 deutlich zulegen.

Die Finanzdienstleistungen dürften aufgrund sinkender Gebrauchtwagenpreise
nicht mehr so rentabel arbeiten - BMW prognostiziert die Eigenkapitalrendite
nach 17,2 Prozent im Vorjahr nun zwischen 14 und 17 Prozent. Zudem kommen auf
den Autobauer für die geplanten neuen Modelle rekordhohe Investitionen zu. Bei
der Investitionsquote rechnen die Bayern mit rund 6 Prozent vom Umsatz, bei den
Forschungs- und Entwicklungsleistungen sollen es mehr als 5 Prozent sein.
Langfristig strebt BMW hier Werte von unter 5 Prozent für die Investitionen und
zwischen 4 und 5 Prozent für Forschung und Entwicklung an.

Die hohen Ausgaben belasten den freien Finanzmittelzufluss, der in der
Autosparte nur noch über 6 Milliarden Euro betragen dürfte - im Vorjahr waren es
6,94 Milliarden. Der Vorsteuergewinn dürfte bei BMW leicht zurückgehen, schätzen
Konzernchef Oliver Zipse und Finanzvorstand Walter Mertl. "Leicht" bedeutet bei
BMW einen Rückgang von einem bis fünf Prozent. Nach 17,1 Milliarden Euro im
vergangenen Jahr liegt die erwartete Bandbreite damit bei rund 16,2 bis 16,9
Milliarden Euro.

Im ersten Quartal hat BMW 594 671 Autos ausgeliefert und damit 1,1 Prozent
mehr als ein Jahr zuvor. Im wichtigsten Markt China haperte es hingegen mit
einem Rückgang um 3,8 Prozent. Schub gaben hingegen die reinen Elektroautos,
deren Verkäufe um knapp 28 Prozent auf 82 700 anstiegen.

DAMIT RECHNEN ANALYSTEN:

Im derzeit schwachen Branchenumfeld gehen Fachleute davon aus, dass BMW im
ersten Quartal deutlich weniger Gewinn gemacht hat als ein Jahr zuvor. Die vom
Unternehmen befragten 14 Analysten schätzen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
mit 3,96 Milliarden Euro gut ein Viertel unter dem Wert aus dem
Vorjahreszeitraum. Die operative Marge in der Autosparte dürfte mit 9,2 Prozent
fast drei Prozentpunkte schwächer ausfallen (VJ: 12,1 Prozent). Der
Konzernumsatz sollte den Experten zufolge mit 36,9 Milliarden Euro auf
Vorjahresniveau liegen.

Goldman-Sachs-Analyst George Galliers erwartet bei BMW einen robusten
Jahresstart. Er ist optimistischer als der Expertenschnitt und geht von 9,5
Prozent Marge im Autogeschäft aus. Auch mit Blick auf das Ergebnis vor Zinsen
und Steuern ist er zuversichtlicher. Belastet haben dürfte in den ersten drei
Monaten der Hochlauf des neuen BMW 5ers, vor allem in China, schrieb Galliers.
BMW habe einen Rückgang der Auslieferungen des 5er-Modells im ersten Quartal von
über einem Viertel berichtet. Voll zur Geltung kommen sollte das wichtige neue
Modell für BMW erst im zweiten Quartal oder zweiten Halbjahr.

Preise, Absatzmix und Währungseffekte dürften leicht negativ ausgefallen
sein, schrieb Henning Cosman von Barclays. Der Modellwechsel beim lukrativen 5er
sowie der gestiegene Absatz der weniger profitablen Elektroautos sollten trotz
starker Verkäufe teurer Autos belastet haben, ebenso wie das schwächere Umfeld
für die Preise von Neu- und Gebrauchtwagen. Cosman liegt mit seiner Schätzung
von 8,9 Prozent Automarge unter dem Expertenschnitt./men/stw/stk
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
BAY.MOTOREN WERKE AG ST 519000 Xetra 96,020 17.05.24 17:37:46 -0,440 -0,46% 0,000 0,000 96,380 96,020

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