06.05.2024 09:34:36 - dpa-AFX: WDH/Israels Verteidigungsminister: Keine Alternative zu Einsatz in Rafah

(Wiederholung: Überflüssiges Wort gelöscht im 3. Absatz ("informiert").)

TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) - Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant
sieht keine Alternative zu einem Militäreinsatz Israels in der Stadt Rafah im
Süden des Gazastreifens. Galants Büro teilte am Montag mit, der
Verteidigungsminister habe dies in einem Telefonat seinem amerikanischen
Amtskollegen Lloyd Austin gesagt. Die USA lehnen eine solche Offensive klar ab,
solange Israel nicht plausibel darstellen kann, wie es zuvor Hunderttausende
Binnenflüchtlinge in Sicherheit bringt, die sich dort drängen.

Die israelische Armee hat am Montag etwa 100 000 Einwohner des östlichen
Teils von Rafah aufgefordert, ihre Wohnorte zu verlassen und sich in eine
"erweiterte humanitäre Zone" zu begeben, die mehrere Kilometer weiter nördlich
am Mittelmeer liegt. Einwohner von Rafah berichteten, ihnen sei erklärt worden,
es handele sich um eine vorübergehende Maßnahme. Sie befürchteten jedoch, dies
sei der Beginn einer großangelegten Militäroperation in der Stadt an der Grenze
zu Ägypten.

Galant informierte Austin auch über den Raketenangriff der islamistischen
Terrororganisation Hamas auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom, wie
es in der Mitteilung seines Büros hieß. Dabei waren am Sonntag drei israelische
Soldaten getötet und elf weitere verletzt worden.

Galant sagte, bei indirekten Verhandlungen über eine Feuerpause im
Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische
Häftlinge habe die Hamas alle Vorschläge abgelehnt. Daher sei eine Militäraktion
in Rafah jetzt notwendig und ohne Alternative.

"Der Staat Israel wird die fortwährende Präsenz von Terrorstrukturen an der
Grenze zu seinen Ortschaften nicht dulden", sagte Galant demnach. Die
Kriegsziele seien weiterhin die Zerstörung der militärischen und
Regierungsfähigkeiten der Hamas sowie die Freilassung der 132 Geiseln.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200
Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel
verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer
Bodenoffensive. Wegen der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage
im Gazastreifen steht Israel international in der Kritik./edr/DP/men

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