30.04.2024 10:50:33 - dpa-AFX: ROUNDUP: Nemetschek startet gut ins neue Jahr - Umstellung auf Abos fruchtet

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Bausoftwareanbieter Nemetschek hat im
ersten Quartal der schwachen Baukonjunktur getrotzt und dabei vor allem gute
Geschäfte mit seinen Abonnementmodellen gemacht. "Wir spüren, dass der
Digitalisierungsdruck in der Baubranche kontinuierlich steigt, gerade auch in
dem aktuell nach wie vor herausfordernden Marktumfeld", sagte Nemetschek-Chef
Yves Padrines laut Mitteilung am Dienstag. Nach einem guten Jahresstart
bestätigte der Manager die Prognosen. Die Nemetschek-Aktien legten nur kurz zu.

Im frühen Handel stiegen die Papiere im MDax um gut ein
Prozent, gaben die Gewinne aber rasch wieder ab. Zuletzt notierten die Aktien
kaum verändert bei 82,50 Euro. Im laufenden Jahr hat Nemetschek bereits gut fünf
Prozent Börsenwert dazugewonnen und sich damit deutlich besser entwickelt als
der Index der mittelgroßen Werte selbst.

Der Umsatz stieg im ersten Quartal währungsbereinigt um 10,3 Prozent auf
223,9 Millionen Euro, wie der Bausoftwareanbieter in München mitteilte.
Besonders stark war das Wachstum bei Abonnements und cloudbasierter Software
(Software as a Service), hier legte der währungsbereinigte Umsatz um mehr als
zwei Drittel auf den Rekordwert von 106,3 Millionen Euro zu. Wiederkehrende
Umsätze machen laut Nemetschek mittlerweile 83 Prozent am Gesamtumsatz aus. Alle
Sparten hätten zum Wachstum beigetragen.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 11,9
Prozent auf 68,3 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge stieg auf 30,5
Prozent nach 29,8 Prozent im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich kletterte der
Quartalsüberschuss um 17,4 Prozent auf 42,5 Millionen Euro nach oben. Die Zahlen
fielen etwas besser aus als von Analysten erwartet.

Analyst Knut Woller von der Baader Bank sprach von einem soliden Start ins
Jahr, der die Erwartungen übertroffen habe. Er könne sich im Jahresverlauf eine
kleine Prognoseerhöhung vorstellen. UBS-Analyst Michael Briest hob außerdem den
überraschend hohen freien Barmittelzufluss hervor.

Nemetschek bietet vor allem Software für Architekten, Bauzeichner,
Bauunternehmen, Medienunternehmen und Immobilienverwalter an. Gut die Hälfte der
Aktien gehört der Stiftung des Unternehmensgründers Georg Nemetschek oder seiner
Familie. Das Unternehmen hat über 3400 Beschäftigte und fokussiert sich
zunehmend auf Künstliche Intelligenz (KI), digitale Zwillinge und
Cloud-Lösungen.

Die Umstellung der Angebote auf Abonnementerlöse hatte zuletzt Wachstum und
Profitabilität belastet. Das Management hatte aber bereits vergangenes Jahr in
Aussicht gestellt, dass das Wachstum 2024 wieder den zweistelligen
Prozentbereich erreichen und die Marge über 30 Prozent liegen sollte. 2025 soll
sich das Wachstumstempo dann weiter beschleunigen.

"Mit der Performance im ersten Quartal haben wir eine gute Grundlage
geschaffen, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen", sagte
Nemetschek-Chef Padrines. Der Umsatz soll nach wie vor währungsbereinigt um zehn
bis elf Prozent zulegen. Das Wachstum der wiederkehrenden Umsätze soll dabei
deutlich überproportional zum Umsatz zulegen. Die Marge des Ergebnisses vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte zwischen 30 und 31 Prozent liegen.
Mögliche zusätzliche Folgen aus dem Nahost-Konflikt und dem Ukraine-Krieg sind
im Ausblick nicht enthalten./niw/mne/ngu
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
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