30.04.2024 06:30:02 - dpa-AFX: ROUNDUP/Laumann zu Thyssenkrupp: Sozialpartnerschaft 'nicht mit Füßen' treten

DÜSSELDORF/DUISBURG (dpa-AFX) - Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister
Karl-Josef Laumann (CDU) hat das Management des Industriekonzerns Thyssenkrupp
aufgefordert, die Sozialpartnerschaft zu achten. "Es gibt wenige
Unternehmen in Deutschland, die so stark mitbestimmt sind wie Thyssenkrupp und
bei denen die Sozialpartnerschaft eine so große Tradition hat", erklärte Laumann
am Dienstag vor einer Protestkundgebung von Thyssenkrupp-Stahlarbeitern in
Duisburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Diese Tradition habe das Unternehmen stark gemacht und durch Krisen
getragen. "Ich erwarte, dass sich die Unternehmensführung ihrer Verantwortung
bewusst ist, die sie für unser Land und die Menschen im Ruhrgebiet trägt. Und
dass sie die sozialpartnerschaftliche Tradition nicht mit Füßen tritt, sondern
die Belegschaft miteinbezieht, damit klar ist: Hier in Duisburg geht es weiter
mit einer Strategie zur Zukunft des nordrhein-westfälischen Stahls." Die
Landesregierung stehe an der Seite der Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter und
kämpfe mit ihnen für die Zukunft des Stahls in Nordrhein-Westfalen, versprach
er. Laumann will am Vormittag auch bei der Kundgebung zu den Beschäftigten
sprechen.

Die Landesregierung habe Thyssenkrupp zusammen mit dem Bund eine Förderung
von rund zwei Milliarden Euro zukommen lassen, erklärte Laumann weiter. Die bis
zu 700 Millionen Euro von NRW seien die größte Einzelförderung in der Geschichte
des Bundeslandes. "Das haben wir getan, um die Transformation in der
Stahlindustrie zu unterstützen und den Stahl grün und zukunftssicher zu machen."
Man habe das Geld auch deshalb in die Hand genommen, "damit die Beschäftigten in
der Stahlindustrie, den Zulieferindustrien und weiterverarbeitenden Betrieben
hier eine Zukunft haben und nicht, um Konten von Investoren zu füllen", so
Laumann weiter.

Duisburg sei das Herz der nordrhein-westfälischen Stahlindustrie. Von dort
gehe Stahl in alle Welt und das müsse auch in Zukunft so bleiben. "Nur mit einer
starken Stahlindustrie kann Nordrhein-Westfalen das wichtige Industrieland
bleiben, das es ist", sagte Laumann.

Bei der Demonstration wollen die Beschäftigten gegen das Vorgehen des
Managements beim Deal mit dem neuen Miteigentümer EPCG demonstrieren. Sie werfen
dem Management vor, die Arbeitnehmervertreter im Vorfeld unzureichend über den
jüngst beschlossenen Verkauf eines Stahlsparten-Anteils informiert zu haben.
Thyssenkrupp weist die Vorwürfe zurück. Neben Laumann wollen auch
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (beide
SPD) zu den Beschäftigten sprechen./tob/DP/zb
Name WKN Börse Kurs Datum/Zeit Diff. Diff. % Geld Brief Erster Schluss
THYSSENKRUPP AG O.N. 750000 Xetra 4,927 15.05.24 17:35:10 -0,003 -0,06% 0,000 0,000 4,739 4,930

© 2000-2024 DZ BANK AG. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen | Impressum
2024 Infront Financial Technology GmbH