29.04.2024 14:29:26 - dpa-AFX: POLITIK/ROUNDUP: Chinas Staatschef Xi reist nach Frankreich, Serbien und Ungarn

PEKING (dpa-AFX) - Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping wird Anfang Mai
Frankreich, Ungarn und Serbien besuchen. Er werde die Länder auf Einladung der
jeweiligen Präsidenten vom 5. bis 10. Mai bereisen, teilte die Sprecherin des
chinesischen Außenamtes, Hua Chunying, am Montag in Peking mit.

Der 70 Jahre alte Xi war zuletzt im März 2019 in Frankreich. Damals besuchte er auch Italien und Monaco. Es ist damit sein erster Frankreich-Besuch nach der
Corona-Pandemie. Schon zuvor hatte es Gerüchte über die Reise des wohl
mächtigsten chinesischen Staatsmannes seit Mao Zedong gegeben. Das Treffen in
Frankreich folgt außerdem auf die China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz
Mitte April. Xi trifft damit binnen weniger Wochen den Regierungs-
beziehungsweise Staatschef der größten und zweitgrößten EU-Volkswirtschaft.

Dem französischen Élyséepalast zufolge werden Xi und seine Frau am 6. und 7. Mai in Frankreich empfangen. Inhaltlich soll es dabei um den Krieg in der
Ukraine, die Lage in Nahost, wirtschaftliche Zusammenarbeit und den Klimaschutz
gehen.

Anders als 2019 wird Xis Europa-Tour danach weiter gen Osten verlaufen. Am
7. und 8. Mai besucht er auf Einladung von Präsident Aleksandar Vucic das
Balkanland Serbien, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tanjug am Montag
mitteilte. Die Visite fällt mit dem 25. Jahrestag der Bombardierung der
chinesischen Botschaft durch die Nato am 7. Mai 1999 in der Hauptstadt Belgrad
zusammen. Damals kamen drei chinesische Journalisten ums Leben. Die Nato sprach
von einem Versehen, während Peking von einem absichtlichen Angriff ausging.

Serbien pflegt enge Beziehungen mit China und ist Mitglied von Chinas "Neuer Seidenstraße", einer Investitions- und Infrastrukturinitiative, mit der Peking
weltweit, aber besonders im Globalen Süden Milliarden-Beträge in Transportwege
oder Häfen steckt. Präsident Aleksandar Vucic reiste im vergangenen Oktober nach
Peking. Sein Land verhandelt auch seit 2014 über einen EU-Beitritt. Die
Gespräche verlaufen schleppend.

Von Serbien reist Xi nach Ungarn weiter, wo er vom 8. bis 10. Mai zu Gast
sein wird, wie die staatliche Nachrichtenagentur MTI am Montag meldete. Die
ungarische Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban gilt ebenfalls als
chinafreundlich. Ungarn zog BYD, Chinas derzeit größten E-Autobauer nach
verkauften Fahrzeugen, an Land. Der Konzern baut in dem zentraleuropäischen Land
eine Fabrik, ebenso wie der chinesische Batterieriese CATL. Als eines von
wenigen EU-Ländern ist Ungarn auch Seidenstraßen-Mitglied. Zwischen Ungarn und
Serbien baute die Volksrepublik etwa eine 350 Kilometer lange
Eisenbahnverbindung./jon/gm/DP/jha

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