25.04.2024 14:29:40 - dpa-AFX: ROUNDUP 2: BASF-Chef verteidigt Sparkurs und Asienstrategie

(neu: Aussagen aus der Hauptversammlung)

MANNHEIM (dpa-AFX) - BASF -Chef Martin Brudermüller hat den
Sparkurs und die Asienstrategie des weltgrößten Chemiekonzerns bei seinem
letzten Auftritt als Vorstandsvorsitzender verteidigt. Es seien noch immer
stürmische Zeiten für die Chemie, sagte der 62-Jährige am Donnerstag auf der
Hauptversammlung des Dax-Konzerns in Mannheim. Der Chemieriese
habe sich insgesamt solide geschlagen. Auch in rauen Zeiten sei die BASF
finanzstark. Die Zahlen im ersten Quartal zeigten jedoch, dass die Margen weiter
unter Druck stehen.

Umsatz- und Ergebnisrückgang im ersten Quartal

Wegen deutlich gesunkener Preise verbuchte der Konzern zum Start ins Jahr
2024 einen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Zudem belasteten negative
Währungseffekte. Die Erlöse in den ersten drei Monaten schrumpften im
Jahresvergleich um gut zwölf Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Der um
Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(bereinigtes Ebitda) ging um 5,3 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zurück.

Unter dem Strich fiel ein Gewinn bei dem Konzern mit Sitz in Ludwigshafen
von knapp 1,4 Milliarden Euro an - nach fast 1,6 Milliarden ein Jahr zuvor. Die
Ziele für 2024 bestätigte der Chemiekonzern: BASF peilt für dieses Jahr ein
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen
zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro an. Eine Prognose zum Umsatz und
Nettogewinn legte das Unternehmen nicht vor.

Ludwigshafen soll größter BASF-Standort bleiben

Der scheidende Manager versicherte, dass der Hauptsitz des DAX-Konzerns in
Ludwigshafen der größte Standort von BASF bleiben wird. Da der Standort aber
zuletzt große Verluste eingefahren habe und nicht profitabel gewesen sei,
müssten die Kosten deutlich gesenkt, mehr Profitabilität erreicht und auch
Stellen abgebaut werden. "Das sind schmerzhafte Maßnahmen. Aber notwendige."

In Ludwigshafen sollen bis Ende 2026 zusätzlich jährlich Kosten von einer
Milliarde Euro eingespart werden. Wie viele Stellen in Ludwigshafen wegfallen
werden, ist noch unklar. Bereits 2022 hatte die BASF-Führung ein Sparprogramm
angekündigt. Damit sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um insgesamt 1,1
Milliarden Euro sinken. Dazu zählen der Abbau von rund 3300 Jobs weltweit, davon
700 Stellen in der Produktion in Ludwigshafen, sowie die Stilllegung mehrerer
energieintensiver Chemieanlagen etwa für Ammoniak.

Wachstumsmarkt Asien im Fokus

Der Wachstumsmarkt der nächsten Jahrzehnte sei Asien, betonte der
Vorstandsvorsitzende, der nach dem Aktionärstreffen den Posten an seinen
Nachfolger Markus Kamieth übergeben wird. "In Europa hören wir es nicht gerne.
Aber der mit Abstand größte und dynamischste Chemiemarkt der Welt ist China."
BASF wolle in der Region neue Märkte erschließen und Kunden gewinnen.

Brudermüller betonte, dass sich das Unternehmen uneingeschränkt zu den
Menschenrechten bekenne und es keine Hinweise auf Verletzungen von
Menschenrechten an Beteiligungen in China gebe. Der Konzern hatte jüngst
angekündigt, Anteile an seinen beiden Gemeinschaftsfirmen im chinesischen Korla
zu verkaufen. Hintergrund waren Berichte über mögliche
Menschenrechtsverletzungen./glb/mne/stk
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