23.04.2024 18:09:41 - dpa-AFX: Youtube wird für RTL-Inhalte wichtiger

BERLIN/KÖLN (dpa-AFX) - Für RTL wird die externe
Video-Plattform Youtube für die Ausspielung von Programminhalten wichtiger.
RTL-News-Geschäftsführer Martin Gradl sagte am Dienstag auf einem Kongress der
Medienanstalten in Berlin, bei Youtube sei man mit ersten Formaten. Man müsse
dort - so seine Überzeugung - noch mehr machen. Grundsätzlich müsse man dort
sein, wo Userinnen und User sind. In den vergangenen Jahren habe man vielleicht
nicht genug gemacht, ergänzte er selbstkritisch. RTL verknüpft mit der Präsenz
auf Youtube die Hoffnung, ein Publikum zu erreichen, das lineares
Fernsehprogramm nicht mehr konsumiert. Ähnlich gehen auch andere Medienhäuser
vor, darunter öffentlich-rechtliche Anstalten. Gradl führte aus, "Snackable
Content" - also Ausschnitte der Programminhalte - sei eine riesengroße Chance
für klassische Medienmarken - auch, um junge Menschen zu erreichen.

RTL Deutschland teilte auf Nachfrage mit, man sei mit mehr als zehn Accounts auf Youtube aktiv. Im vergangenen Jahr habe man das Angebot neben den Clips aus
TV-Sendungen um originäre Inhalte ausgebaut. "Momentan umfasst die Strategie
unter anderem begleitende Inhalte wie Interviews mit Fußballern, das
wöchentliche Format "Voice of Washington" mit USA-Korrespondent und RTL Aktuell
Moderator Christopher Wittich, das wöchentliche Format "Good News" oder auch
Studioformate wie Wiedersehensshows von Realitysendungen."

Auf dem Kongress sprach auch der ProSiebenSat.1-Manager Henrik Pabst, der
für alle Inhalte von ProSieben, Sat.1 und die Streamingplattform Joyn zuständig
ist. Das vergangene Wochenende habe gezeigt, dass man auch mit bekannten
Gesichtern wie den Entertainern Joko und Klaas wieder Leute vor das lineare TV
bringen könne, sagte Pabst. Am Sonntag hatte das Duo 24 Stunden lang das
Programm auf ProSieben bestimmt - der Sender hatte keinen Einfluss. Pabst sagte
auch, generell sei der Spagat zwischen Unterhaltung und Information machbar. Auf
dem Symposium ging es auch um 40 Jahre privater Rundfunk in Deutschland und
Medienvielfalt. Pabst sprach sich gegen eine Überregulierung privater
Rundfunkhäuser aus und nannte als Beispiel Werbung als wichtiges
Wirtschaftsstandbein.

Den Medienanstalten zufolge nahm das Interesse an Nachrichten und deren
Reichweite in Deutschland im Jahr 2023 weiter ab. Die Regulierer berufen sich
auf eine Sonderauswertung zum Thema "Nachrichtenvermeidung vermeiden! Die
heterogenen Bedürfnisse junger Menschen" aus der Langzeitstudie Reuters
Institute Digital News Report 2023. Es gebe auch einen Trend zur selektiven
Nutzung von Nachrichten, mit einem gestiegenen Interesse an positiven und
konstruktiven Inhalten./rin/DP/ngu
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